Krisenmanagement a la Helmut Schmidt

Zeit der Krise, Zeit schwerer Entscheidungen. Helmut Schmidt ist einer der krisenerfahrensten Politiker in Deutschland und hat so den Herbst 1977, die Hamburger Sturmflut und auch im Zweiten Weltkrieg seine Fähigkeit zur Entscheidung bewiesen. Dieses Entscheidungsmuster hat sich als außergewöhnlich erfolgreich erwiesen und wird von Theo Sommer wie folgt erklärt:
1.) Problemidentifizierung
2.) Definition der Notwendigkeiten und der Möglichkeiten
3.) Diskussion der Vorschläge (offen, vorbehaltlos, frei, rational aufgeklärt)
4.) Beschluss
5.) Ausführung
Schmidt war fleissig und arbeitsam, aber immer offen für jede vernünftige Anregung, auch für jeden vernünftigen Einwand und stand dann aber zu seiner Entscheidung und hat diese durchgezogen. Diskussion war ein notwendiges Element der eigenen Meinungs- und Beschlussbildung. Für diese Entscheidung übernahm er die Verantwortung. So übernahm er diese nach der Schleyer Ermordung öffentlich im Bundestag: Demutsvoll und im vollen Bewusstsein für Versäumnis und Schuld sagte er: “Zu dieser Verantwortung stehen wir auch in Zukunft” sagte er und fügte hinzu: “Gott helfe uns!”

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