James Cameron

(Mit Auszügen aus SZ Nr. 287, Tobias Kniebe) James Cameron bringt gerade “Avatar” ins Kino und die Zuschauer sind gespannt auf das Ergebnis eines leidenschaftlichen Irren des Kinos (SZ). Seit dem ersten Erfolg “Terminator” kamen eine Reihe grandioser Schinken zu seiner Erfolgsstory hinzu: Aliens, Terminator II, True Lies und Titanic. Gerade bei Titanic, als die Budgets zu explodieren drohten, wurde deutlich, wie ernst es Cameron mit seinen Filmen ist: Bill Mechanic, Studioboss von Fox, flog in Panik zum Ort des Drehs von Titanic in Mexiko. Seine Streichliste von Szenen sollte das Budget wieder auffangen. Statt 138 Drehtagen war Cameron schon bei 160 Tagen angelangt. Eine Apokalypse wie die Dreharbeiten zu Coppolas Vietnamtrauma “Apocalypse Now” drohte sich einzustellen. Immer wieder mußte das Schiffsmodel theatralisch zebrochen werden, Kate Winslet schwor, nie wieder mit Cameron zu arbeiten. Als Cameron Mechanic erklärte, welche Szenen für die Story des Filmes unverzichtbar seien, schüttelte dieser verneinend den Kopf. “Oh”, sagte Cameron, “Dann sind Sie wohl wesentlich klüger als ich. Ich sehe nämlich so keinen Weg, einen Film zu machen, der in irgendeiner Weise befriedigend wäre. Oder der die 150 Millionen Dollar rechtfertigen wird, die Sie bisher ausgegeben haben. Wenn Sie also so verdammt klug sind, sollten Sie den Film einfach selber beenden.” Sprach’s und setzte sich in sein Auto und fuhr in die Wüste. 2 Tage kam er nicht zurück. 2 Tage, an denen Hunderte Menschen hilflos am Set herumstanden. Und weiterhin Millionen kosteten. Mechanic hielt am Ende die Klappe und Cameron konnte den Film wie er es für Richtig hielt beenden.

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