Pressefreiheit

Wenn auch Sie nach der Entscheidung des Verwaltungsrates zur Absetzung von Nikolaus Brender, dem Chefredakteur des ZDF, in Schockstarre verfallen sind, so schreiben Sie doch mal einen Leserbrief und damit auch den Frust von der Seele! Ein paar Sekunden für die Pressefreiheit, gegen ein Deutschland auf dem Weg zur Bananenrepublik! Naja, ganz soooo unparteiisch war der Brender nicht, eher schon typisch fürs ZDF etwas katzbuckelig. Ob er ein guter Journalist ist, sei dahingestellt (immerhin hat er Marietta Slomka installiert), aber reinreden darf die Politik hier nun mal nicht – dafür haben wir sie nicht gewählt – klarer Fall von Kompetenzüberschreitung und Machtmissbrauch. Andererseits sollte es in jedem Fall bessere Kontrollorgane für die Öffentlich-Rechtlichen geben – deren Anbiederung an die Privaten Qualitätsmassstäbe – sowohl bei Unterhaltung wie Information, ist unerträglich und muss besser kontrolliert werden. Nur nicht gerade durch die Personen, über die berichtet werden muss. Journalisten werden sonst, darauf weist Bettina Röhl hin, weiter in Ihrem Glauben bestärkt, ihre Egozentrik und Freiheit sei grenzenlos.

Sind wir nun greisige Opfer durch die Seifenoperverdummung aus der DEGETO und der Weichspülersendung Heute Journal, nein, jetzt machen auch pockennarbige Machiavellisten aus Hessen ihrem hemmungslosen Machtanspruch öffentlich Bahn. Das kritisieren Journalisten als Einschränkung der Pressefreiheit (darf denn die Besetzung des Chefredakteursposten schon als solche verstanden werden?) besser aber wäre es, die Bürger würden Ihre Meinung selbst äußern und mal klar äußern, wie Ihnen das alles auf den Sack geht!

Gerne können Sie den folgenden Text dafür kopieren und online hier übermitteln:


Meine verehrten Damen und Herren,

ich bin entsetzt über den politisch motivierten Versuch, Einfluss auf die Informationspolitik eines öffentlich-rechtlichen Senders zu nehmen. Die Absetzung von Herrn Brender gegen den Willen des Intendanten übersteigt meiner Einschätzung nach auch die Kompetenz des Verwaltungsrates, der sich dieser Entscheidung nicht hätte beugen müssen. Es fällt mir schwer, angesichts dieser Verhältnisse den Sender ZDF nicht als Sender (oder Opfer) politischer Willkür zu begreifen und somit italienischen Verhältnissen a la Berlusconi den Weg bereitet. Wird man nur als Katzbuckel noch Chefredakteur?

In jedem Fall erfüllen solche Manöver nicht mein Verständnis von öffentlich-rechtlicher Informationsversorgung, die einen Auftrag zur politisch-neutralen Berichterstattung mit sich bringt und ich kann so auch nicht nachvollziehen, warum ich als Bürger gezwungen bin, über die GEZ auch noch Gebühren für diesen Quatsch aufzubringen. Herr Koch sollte sich seiner Einflussnahme hin so etwas von in Grund und Boden schämen, der Sender aber auch, wenn er sich solche Entscheidungen von der Politik wehrlos diktieren lässt.


Mit freundlichen Grüßen

Markus Bußmann”

Gerne auch können Sie der CDU Hessen Post zukommen lassen unter dieser Adresse.
Den sicherlich amüsansten Moment von Herrn Brender, die Berliner Runde mit Gerhard Schröder nach der Wahl ’05, sehen sie hier.

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