Die Generation X sind die Looser

Ausgerechnet meine Generation ist die Generation der Looser.

Die Gen X, geboren von 1965 bis 1980. Generation Pfandleihe. Kein Witz.

Niemand macht Podcasts oder Memes über sie, sie stecken fest zwischen dem Aufzug Ihrer Kinder und der Pflege Ihrer Eltern. Nach dem Dot Com Desaster hatten sie als “Generation Praktikum” Schwierigkeiten in die Jobs zu kommen und fragten viel zu lange nicht nach Lohnerhöhungen. Ihr kleines Depot verloren sie in der Finanzkrise 2008/2009, als die Nerven überall brach lagen. Außerdem verpassten sie ohne Eigenkapital die Chance auf den frühen Erwerb einer eigenen Immobilie, denn in der Nullzinszeit ab 2009-2023 wuchsen die Hauspreise erheblich schneller als Ihr Einkommen. Sie blieben in der Miete und verstanden die Welt nicht mehr.

Wer kein Eigenkapital hatte, wartete und wartete darauf, dass die Preise fielen. Aber die Hauspreise kletterten 15 Jahre weiter in danach auch faktisch unerreichbare Höhen. Kauften Sie dennoch später oder hatten sie das Glück früher zu erben, ging das alles in den Erwerb einer hässlichen, aber teuren Immobilie in der Großstadt, was sich von der Miete nicht mal im Komfort unterscheidet. Oder Sie starteten früh mit der Riester-Rente und erzeugten Gebühren statt Rendite. Betriebliche Altersversorgung begann spät, ETFs waren für sie noch unbekannt, Bitcoin auch. In Fonds und Rentenversicherungen vernichteten sie weiter Geld durch hohe Gebühren und bereicherten vorrangig ihre Makler von AWD, MLP, Horbach & Co. – das eigene Wissen, um Finanzentscheidungen besser zu treffen: Leider gering ausgeprägt.

An den Vermögenszuwachs der Boomer wird die Gen X nie mehr herankommen können, die ihre Häuser vor der Finanzkrise bereits besassen. Und ihre Rente wird nach den Boomern sehr bescheiden ausfallen. Von all diesen Rahmendaten ist die Gen X, rein ökonomisch gesehen, voller trauriger Gestalten.

15 Jahre lang ins Klo gegriffen.

So fasst es jedenfalls der Hashtag# Economist zusammen.

Fuck.

Der Trost: Keine Generation hat der Musikgeschichte mehr Talente hinzugefügt – was musikalisch danach kam, sagen wir mal, war ziemlicher Müll. Meint auch der Economist.

Ich meine, nicht alle können Gewinner sein. Darauf einen Dujardin.

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