Universalität der feinen Unterschiede

“We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the Pursuit of Happiness.

Als die amerikanischen Gründerväter Ihre Unabhängigkeit beschworen, so sprachen sie von der Wahrheit, daß alle Menschen gleich geschaffen wurden. Ebenso fehlt der religiöse Zusatz, daß sie von Gott geschaffen worden sind. Diese Überzeugung ist außerordentlich mutig und fortschrittlich gewesen in Ihrer Zeit und es ist zu bezweifeln, daß die Universalität des Fundaments der Menschenrechte auch damals tatsächlich von der Bevölkerung akzeptiert wurde.

So hätten sicher einige der Unterzeichner der Erklärung diese Rechte Frauen oder Farbigen nicht zugesprochen. Sie mögen sich dessen nicht bewußt gewesen sein. Jefferson, Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung, war zwar durch und durch vom Geist der Aufklärung durchzogen und versuchte bspw. einen toleranten Umgang mit den Indianern, der sich auf Respekt vor einer gleichwertigen Kultur gründete. Dennoch war er selber Sklavenhalter. Treten heute Gedanken über die Gleichheit auf, so stellt sich auch die Frage nach Behandlung der Unterschiede, die weniger wesentlich sind, aber zur Unterscheidung einladen: Intelligenz, Gesundheit, Charakter, etc.

Ein Umgang mit diesen feineren Unterschieden erweist sich als ebenso fundamental schwierig wie das Eingeständnis, daß alle Menschen gleich sind. Diese Überzeugung wird ebenso noch nicht von einer Vielzahl der Weltbevölkerung geteilt, wie auch die Überzeugung, alle Menschen hätten bspw. ein Recht auf freie Meinungsäußerung, nicht universal ist (bspw. in China).

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