Die Moleküle im Bürger oder: Kochen für Chemiker

Es ist noch unklar, welchen Beitrag Molekularkoch Ferran Adrià der modernen Küche wirklich liefert. Ist es sensationell, daß etwas zwar nicht besser schmeckt, aber in seiner Form immer ganz anders als man erwartet? Aber wir wissen, wie tief Starköche unter ihr Niveau gehen, wenn sie mit Werbung für unappetitliche Massenprodukte viel Geld verdienen können. Nun hat aber der Abgott der fortschrittsgläubigen Gourmets, eben dieser Ferran Adrià, der Betreiber des auf Jahre hinaus ausgebuchten Restaurants “El Bulli” an der Costa Brava, mit einer molekularen Behauptung einen neuen Standard für werbewirksame Sprüche gesetzt: In einem Interview über die Fastfoodkette McDonald’s hat er sich den Satz entlocken lassen, auch er, der Drei-Sterne-Koch, könne zum Mc-Preis keinen besseren Hamburger herstellen als die 31000 Filialen des Konzerns, ja selbst die zehn besten Köche der Welt hätten bei diesem Genre keine Chance gegen McDonald’s. Diese steile Behauptung hat selbst blinde Verehrer des Meisters der Moleküle stutzig gemacht, den Hütern des hohen Geschmacks aber den Schaum auf die Lippen getrieben. Aber er könnte Recht haben, mehr als einer denkt. Es wird schwer, dies allerdings zwischen einer beliebigen Burgerfiliale zu vergleichen, denn im Gegensatz zum El Bulli kriegt man beim Burgerbrater immer einen Platz. Mehr dazu hier.

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