Im Herz der Finsternis (Das Grauen)

(Spiegel Online) Der Potentat feiert, sein Volk darbt: Während Simbabwe unter Hyperinflation und Cholera leidet, plant Robert Mugabe ein rauschendes Fest zu seinem 85. Geburtstag. 2000 Flaschen Champagner sind geordert, auch 8000 Hummer bestellt, dazu 500 Flaschen Whisky, 4000 Portionen Kaviar. Den richtigen Augenblick zum erfolgreichen Absprung ins Privatleben hat er dann verfehlt. Nach einem Vierteljahrhundert im Präsidentenamt klammert er sich verzweifelt an die Macht. Geschickt schneiderte er die Gesetze des Landes auf seine Bedürfnisse zu, um die Opposition zu unterdrücken und seine mit der Vertreibung weißer Farmer einhergehende Landreform für den Machterhalt zu instrumentalisieren.

Kritiker werfen ihm Terror, Personenkult und Korruption vor. Immer wieder bemühte Mugabe das Ausland als Schuldigen für die Misere. In Afrika, wo vielerorts weiter großes Misstrauen gegenüber “dem Westen” herrscht, stieß das auf offene Ohren. Seine Rhetorik verfängt zwischen Accra und Windhuk immer noch. Und viele glauben seiner Behauptung, dass die von der Europäischen Union und den USA verhängten Sanktionen die schwere Krise in Simbabwe verursacht hätten. Dabei richten die sich zielgerichtet lediglich gegen Mugabe persönlich und Mitglieder seines Führungszirkels. Afrika, oh armes Afrika, dir verbleiben immer nur die Herzen in Finsternis.

One Comment

  1. Mei says:

    Whoa, things just got a whole lot earise.

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