Der Noch-Chef des norwegischen Ölfonds, Nicolai Hashtag#Tangen, kommentiert die Hashtag#Weltinanzlage in der FAZ. Er hat sich als Bär geoutet, obwohl sein Fonds in nur 5 Jahren satte 60% zulegen konnte. Dicken Renten in Hashtag#Norwegen? Kein Problem. Dennoch bleibt Tangen Pessimist:
Das Negativpotential der Schuldenkrise sieht er bei -40%, die Zölle Trumps waren ihm -25% wert. Eingetroffen ist bislang das Gegenteil, die Gier ist wieder da. Tangen verstrickt sich in Widersprüche, die er nicht auflösen kann. So geht es auch Prof. H.W. Sinn, der die USA am finanziellen Kollaps sieht. Das freut Gold- und Bitcoinverkäufer. Dagegen steht, dass die USA politisch handlungsunfähig sind und die Wirtschaft die wettbewerbsstärkste der Welt bleibt. Auch Tangen gesteht, dass das Potential von KI groß ist, um produktiver zu werden. Tangen und Sinn stehen im Nebel.
Die USA behalten das Potential zur Haushaltssanierung und Schritte Trumps, Behörden zu straffen oder Militärausgaben für Europa effektiv zu senken, kann man als Schritte zur Auflösung der westlichen Allianz begreifen oder aber zur Sanierung des Haushalts in einer multipolaren Welt. Wäre Trumps Kurs zur Steuersenkung nicht so aggressiv, der Haushalt sähe gesünder aus.
Moodys senkte deswegen gestern das AAA-Rating der USA ab (a la Liz Truss), doch auch für Tangen sind US-Staatsanleihen alternativlos. Selbst wenn die USA weiter in eine Überschuldung treiben, weiß das (harte) Geld nicht, wohin es soll. Ein Kollaps der USA ist nur denkbar, wenn es die ganze Finanzwelt in den Abgrund zieht – ein apokalyptisches Bärenszenario.
Im ewigen Duell Bulle gegen Bären ging es die letzten 150 Jahre immer für die Bullen aus. Die Bären bekamen Krisen, die als kurzfristige Anpassungskrisen funktionierten. Danach ging es nur noch schneller bergauf. Der Kapitalismus ist ein Biest mit Selbstheilungskräften.
Tangen wird an der Wertentwicklung seines Fonds gemessen und will eigentlich sagen: “Leute, nicht so gierig. Eure Erwartungen sind zu hoch, langfristig kriegen wir wieder einen auf die Fresse und pendeln uns bei 5-7% Rendite ein. Außer wir kriegen die Inflation nicht in den Griff.” Selbst hier ist Tangen wackelig, denn trotz “Liberation Day”: Die US-Inflation ist so niedrig wie 2021 nicht mehr (u.a. wegen Ölpreis).
Was den Nebel so dicht hält: Die Abstrafungswut des US Demokraten-Lagers, das Trump niemals im Amt sehen wollte. Dort überinterpretiert man jede negative Nachricht und offenbart Wunschdenken. Es ist wie im schlimmsten Scheidungskrieg, wo die andere Seite lieber das gemeinsame Haus abbrennen will statt sich zu mäßigen.
Stand heute wird die Globalisierung unter Trump und Xi nicht rückabgewickelt, sondern die multipolare Welt handelt Kräfteverhältnisse neu aus. Das kann politisch zu Kriegen führen, aber Unternehmen werden sich anpassen.
Interview Tangen in der FAZ: https://lnkd.in/e_KdBR3j
Grafik: Mario Lochner