Elon, Twitter und Berkeley

Da Elon #Musk bei Joe Rogan soviel auf #Berkeley rumgeritten ist, wollte ich mal meinen Senf dazugeben: Dass wir Berkeley Capital heißen, soll eigentlich den Spirit der Uni Berkeley spiegeln: Fiat Lux!

Ich habe da um 2000 studiert, weil ich unbedingt dem Valley und Leuten wie Steve Jobs (Abbrecher) und Steve Wozniak (ein Alumni) etwas näher sein wollte. Diesen Spirit aufsaugen. Berkeley war “State Left”, aber nicht “woke”.

Die von Musk benannte radikale Linke in den Geisteswissenschaften war damals noch relativ leise. Denker wie Jürgen Habermas kamen zu Besuch, Nobelpreisträger, auch in BWL, zahlreich (Shiller). “Diversity” war sehr wichtig, eine Antwort auf Rassismus und Sklaverei. Daraus wurde dann leider “Wokeness”, maßgeblich u.a. von Judith Butler formuliert.

“Wokeness” äußert sich u.a. in Phänomen wie Postkolonialismus, Antikapitalismus, Antimoderne, Antitechnologisch, stramm etatistisch mit sozialistischem Pathos. Auch die Gender-Debatte fußt in ihrer Minderheitenpolitik. Es sind nicht nur *, es geht um mehr. Minderheiten werden gestärkt zu Lasten der Mehrheitsgesellschaft (positive Diskriminierung). Ich bin kritisch, vor allem seit die Umweltbewegung sich mit diesen Ideen paart und Antisemitismus schändlicherweise hinzugefügt hat. Diese Bewegung scheint sich wie ein Virus zu verbreiten. Ich lehne diese totalitäre Geisteshaltung ab. Trotzdem wird der Geist Berkeleys das wohl überdauern.

Dass Berkeley Capital also als Investor diesen Namen der Uni trägt, ist fast sowas wie ein Treppenwitz. Denn Berkeley steht nun wie ein Antagonist für das Gegenteil des Kapitalismus, obwohl wir darin investieren. Ich bevorzuge liberale, teils konservative Ideen, ich halte die Evolution des Kapitalismus auch im Sinne des Umweltschutzes für möglich. Die soziale Marktwirtschaft paßt für Deutschland, genauso wie es einen guten Minderheitenschutz geben kann. Alles in allem ist die Radikalität der “Wokeness” das größte Problem und dass sie die Lektionen der Geschichte falsch übersetzt. Aus Progressiv wurde eigentlich etwas radikales, dass gefährlich sein kann.

Musk äußert den faszinierenden Gedanken, dass es die Paarung von Berkeley mit Silicon Valley war, die aus Twitter eine “zufällige Informationswaffe im Dienst der radikalen Linke” gemacht hat. Deswegen habe er es gekauft, weil er es als Zentrist/Libertärer/whatever he is nicht mehr ertragen konnte. Der linke Vibe hat Twitter auch hierzulande spannend für Epigonen wie #Böhmermann, Sixtus & Co gemacht. Sie suchen jetzt Heilung bei Mastodon oder Bluesky. Zensur erfolgte lt. Musk auch bei “Middle of the Road” Ideen, also allem, was leicht Mitte bis Konservativ war (nicht rechts). Definitiv ist X heute ein freier Kanal, wo jeder alles einspielen kann – was in Deutschland viele verstört. Ertragen wir das?

Ist Musk gefährlich? Ist X nützlich? Soll ich die Bude umbenennen? Oder können wir ihm Danke sagen, dass er das Ding (überteuert) gekauft hat? P.S. Der Podcast ist empfehlenswert!

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