Vegan Protein Fusion Crazyness

Vegan Protein

Vegan Protein

Mein heutiger Tag begann mit einer ungeplanten Tiefenanalyse des Veganismus. Erst las ich mit Amusement den Artikel “Veganes Zwangsleben mit Verbotessa Marie Antoinette Hofreiter”, dann platzte diese Ernährungsphilosphie sogar materiell in meinen Wochenstart. Und, wie sag ich es, dieser Ernährungsphilosophie bzw. Diätik oder Ernährungsstil überrascht mich immer wieder, weil sie so anders ist, als ich dachte. Wie man meinem Blog entnehmen kann, bin ich nicht nur ein Vielfrass, sondern esse einfach alles und probiere auch gerne alles aus. Da ich eine Freundin und Geschäftspartnerin habe, die sich dieser Philosophie verschrieben hat, hat sie für mich vegan gekocht, was sie ziemlich gut hinbekommen hat. Seitdem passiert es mir ab und zu, dass ich vegan esse – ohne aber den Anspruch zu haben, dies ausschliesslich zu tun. Denn tatsächlich auf tierische Produkte zu verzichten, finde ich nicht nur enorm schwer, sondern persönlich nicht so erstrebenswert. Aber ab von mir zu dem, was mich am Veganismus fasziniert. Dass ist vor allem die Vielzahl an Motivationen, die zum Veganismus führt. Es gibt nicht eine Überzeugung oder Vorliebe, sondern ungewöhnlich viele Gründe, sich vegan ernähren zu wollen. Der meist genannte Grund ist oft, dass die industrielle Massentierhaltung verachtet wird und man dagegen etwas tun will. Das sehe ich auch so, nur habe ich mich anders entschieden: Ich achte sehr stark darauf, dass ich artgerecht gehaltene Tiere von oft relativ kleinen Erzeugern beziehe. Das heißt für mich mehr Aufwand, denn weder bei Aldi, Lidl, Rewe oder Edeka wird man dann fündig. Diese hohe Qualität muss aufwendig beschafft werden, bspw. via Handelshof, Frischeparadies oder eben Biomärkten, wo die Chancen, fündig zu werden, deutlich größer sind. Und natürlich hat dass seinen Preis: Ein ganzes Huhn, dass artgerecht gezogen wurde und 2 Jahre alt geworden ist, gibt es nicht für 4,99€ – mindestens 15-20€ legt man je nach Gewicht auf den Tisch. Dass es dann nicht jeden Tag Hähnchen gibt, außer man ist Millionär, versteht sich fast von selbst. Ist aber gewollt. Wie gesagt, dass ist meine Überzeugung. Nur der Veganer lehnt per Definition ja alles ab, was Nutztiere produzieren: Milch und seine Derivate (Joghurt, Butter, Sahne und leider alle Käsesorten), Honig, Eier (egal woher), Gelantinen, viele Aromen, usw. Das geht hin bis zur eigenen Kleidung, d.h. weder Lederschuhe noch Taschen sind für den Veganer nach reiner Lehre erlaubt.

Mit der Konsequenz dieses Modells ist es sehr unterschiedlich bestellt. Bestes Beispiel ist der bekannteste Vertreter der veganen Szene, Attila Hildmann. Er wurde nach einigen Auftritten berühmt berüchtig für seine Zucchini-Spaghetti. Ein eigentlich altes Rezept. Aber Attila hat das Thema Vegan und Lifestyle völlig anders kombiniert: Als ein Weg zu Gesundheit, Nachhaltigkeit und auch wohl schlicht Schönheit bzw. Attraktivität. So induzieren seine Kochbücher, dass vegane Lebensweise Krankheiten vermeiden kann oder aber gar das Leben verlängert. Ob dass von allen Veganern geglaubt bzw. bejaht wird, steht auf einem anderen Blatt. Ein medialer Skandal aber war, dass Attila sich dank seines Erfolges einen Porsche geleistet hat und dieser auch noch mit Ledersitzen ausgestattet war. Diese Inkonsequenz hat ihm viel Zuspruch bei den Veganern gekostet, die das aus Überzeugung auch konsequent durchziehen. Seinem Erfolg hat dass aber kaum geschadet – Hildmann ist stark präsent im Buchhandel und vor allem in den deutschen Küchen. Sein Name prangt werbewirksam auf dem berühmten Lurch Spiralschneider. Noch nie davon gehört? Überrascht mich nicht – denn der Spiralschneider führte jahrelang ein Nischendasein bei Freunden der Vollwertküche. Schon ewig konnte man das Gerät für bescheidenes Geld in Reformhäusern oder Bioläden beziehen, aber bekannt war das Gerät nicht wirklich. Seit aber Attila den Lurch zum “Vegan with a Twist” mit einem genialen Rezept verband (nämlich den Zucchinispaghetti), ist das Produkt ein Renner: Statt 16,95€ kostet der echte Hildmann, der sich praktisch nur in der Farbgebung und eben dem Namen vom Urprodukt von Lurch unterscheidet, nun 39,90€ und verkauft sich hervorragend. Wer hätte das für möglich gehalten?

Ist Vegan werden also so einfach, dass ich mir ein Kochbuch von Attila kaufe und den Spiralschneider? Mitnichten, so einfach ist es sicher nicht. Es ist ein durchaus aufwendiger Umstellungsprozess, der nicht so einfach ist: Man muss mit deutlich mehr Verstand seine Produkte auswählen, muss in der Regel selber kochen (es gibt immer noch sehr wenige Restaurants, die vegan anbieten können), muss dafür neue Rezepte lernen und somit mehr Energie und Zeit für seine Ernährung aufwenden, bis der Umstellungsprozess gelungen ist. Auch kostet die Umstellung Geld, denn es ist ratsam einen leistungsfähigen Mixer zu besitzen (für Pestos, Smoothies, etc.) und bestimmte Accessoires wie bspw. eben einen Spiralschneider erwerben. Dazu muss man natürlich die Ersatzstoffe finden, die die tierischen Produkte ersetzen. Warum? Nun, der Mensch kann natürlich auf vieles verzichten, nicht aber auf Aminosäuren, sprich essentielle Proteine. Diese Eiweiße braucht der Mensch und sie kommen nicht nur in tierischer Nahrung vor, sondern auch in pflanzlicher Nahrung. Bekanntestes Beispiel ist Tofu, also fermentiertes Sojabohnenextrakt, was eine hohe Menge an Protein verspricht. Alternativen sind auch Weizenproteine, so man nicht auch noch auf Gluteine unverträglich reagiert, Proteine aus Hülsenfrüchten und mehr. Um aber die ausreichende Menge zu essen, muss man tatsächlich relativ große Mengen Gemüse verarbeiten. Oder eben Ersatzprodukte kaufen wie bspw. Tofuwurst, Saitan, etc.

Wer das nicht tut, merkt erst einmal nichts, denn Mangelerscheinungen beginnen langsam und schleichend. Proteinmangel bzw Mangel an essentiellen Aminosäuren merkt man nicht sofort. Es ist ein schleichender Prozess, der aber gesundheitlich schlimme Folgen hat, wenn man nicht beginnt das im Auge zu halten. Muskeln bauen sich ab, die Leistungsfähigkeit des Gehirns lässt nach und auch die Erregbarkeit nimmt zu. Leider im klinischen Sinne, sprich psychische Störungen können die Folge sein. Hier sieht man relativ schnell, wo die Unterschiede zum Vegetarismus sind. Der Vegetarier nimmt alleine durch Käse oder Milch schon soviel essentielle Aminosäuren zu sich, dass es eigentlich nie zum Mangel kommt. Sich also ausschliesslich vegan zu ernähren, ist deutlich komplexer als man denkt, wenn man nicht weiß, was man da tut. Und hier sehe ich leider auch viele Probleme auf die Gesellschaft zukommen: Gerade wenig gebildete bzw. schlicht auch oft junge Leute werden vegan, ohne die Bandbreite der Entscheidung zu überblicken. Das Motiv ist hier nämlich tatsächlich stark von Attila Hildmann formuliert: Werde Vegan, dann bist Du schlanker, schöner und attraktiver. Dieses Denkschema hat sich lt. FAZ ausgerechnet bei Mädchen verfangen, die mit Problemen wie Magersucht konfrontiert sind. ⅓ aller pubertierenden Mädchen in Deutschland erfüllen die Kriterien für Magersucht. Eine katastrophale Entwicklung, die unsere Gesellschaft lange ignoriert oder aber unterschätzt hat. Der Druck, schön und attraktiv zu sein, hat sich u.a. durch Medien wie YouTube, Facebook und Formate wie “Germanys next Topmodel” derart stark erhöht, dass junge Mädchen viel weniger kritische Distanz aufbringen, als die Gesellschaft Ihnen zugetraut hat. Aus dem Leidensdruck heraus, besonders schlank zu sein, retten sich viele Mädchen, weil das Gerücht “Vegan macht schlank” die Runde macht. Und man kann es ja auch nicht leugnen: Wer sich derart fettarm und kalorienreduziert ernährt, der nimmt natürlich ab. Aber eventuell, so stellte ich ja vorhin fest, nimmt nicht der Fettanteil im Körper ab, sondern ausgerechnet der Muskelanteil und Nervenhaushalt, der so wichtig für pubertierende junge Menschen ist. In keinem Lebensabschnitt ist der Bedarf an Calcium, Proteinen und auch kurzkettigen Kohlehydraten so hoch, wie in der Kindheit, der Pubertät und im Alter. Bei Menschen mittleren Alters sehen wir uns mit anderen Gesundheitsproblemen konfrontiert: in der Regel entstehen die meisten chronischen Erkrankungen schlicht durch Fehlernährung (zuviel vom Guten) und Bewegungsmangel. Die Risiken Gesundheitsschäden zu haben, weil man sich fehlernährt, sind also im mittleren Lebensalter andere als in Kindheit oder Alter.

Zurück zu den Überzeugungen und Motiven der Veganer. Gerne spricht man von Essen als neuer Religion. Und wer diese Sprache benutzt, denkt auch schnell an Dogmen oder Sekten. Absplitterungen des Mainstreams und ohne Frage zählen Veganer aktuell nicht zur Mehrheit, sondern sind eine Minderheit von ca. 2-8% – genaues weiß man nicht, denn erhoben wird diese Zahl natürlich nirgendwo. Es ist eine reine Schätzung, die vermutlich auch regional sehr verschieden ausfällt. Warum sag ich Sekte? Also, ich möchte nicht abfällig klingen, sondern finde die Parallele zu einer kleinen Überzeugungsgruppe, die sich vom Mainstream der “Hauptreligion” abwendet nunmal spannend und kleine Abspaltungen nennt man religiös nun mal Sekten. Glauben und religiöse Überzeugungen spielen auch deswegen in diesen Vergleich, weil ein großer Teil der Anhänger seine Überzeugungen weder wissenschaftlich überprüft hat noch sie ein Interesse daran hat. Er übernimmt Vermutungen, die auch tatsächlich oft nicht wissenschaftlich überprüfbar sind. Bitte, ich will nicht behaupten, ich wüßte es besser. Nein, ich weiß auch nicht, was die Welt im innersten zusammen hält, glaube aber auch nicht, dass der Veganismus die Welt allein selig macht. Eher ist es sinnvoll, dass es überhaupt verschiedene Ernährungsstile gibt, denn es gibt auch sehr verschiedene Lebensmittel und wir brauchen schlicht viele Arten davon, um uns zu ernähren. Der Veganismus ist eine Spielart von vielen und die Frage ist: Was bringen individuelle Ernährungsstile der Menschheit? Was passiert, wenn jeder seinen eigenen Stil findet? Was, wenn es zur Gruppenbildung kommt?

Hier springe ich mal vom Thema Ernährung zum Thema Religion, um den erwähnten Vergleich zu verdeutlichen. Der Vergleich zur Religion liegt nahe, denn auch bei der Religion geht es mehr darum etwas zu glauben, zu hoffen oder aber rational zu verstehen. Der letztendliche Beweis kann weder Religion und vermutlich auch Wissenschaft nicht/nie bringen. Der große Witz bspw. in der Erfindung Gottes ist schlicht, dass a) der mensch sich sowas vorstellen kann und b)dass er etwas erfunden hat, was er selber nicht überprüfen kann. Es ist, zynisch gesagt und streng logisch gedacht, ein schwer manifestierter Denkfehler, der nicht mehr aus der Welt zu kriegen ist. Und selbst wenn er das nicht ist, kann ich das Gegenteil auch nicht beweisen: Weder die Existenz noch die Nichtexistenz eines Gottesbildes sind überprüfbar. Also, wie der Volksmund sagt, kann ich mich entscheiden zu glauben oder nicht zu glauben: Eine individuelle Entscheidung, die das persönliche Leben erträglicher oder weniger erträglich macht, eine reine Nutzenentscheidung. Wer könnte dass aus humanistischer Überzeugung heraus ablehnen? Niemand, sprich jedem seine Religionsfreiheit ist auch rational, logisch, deduktiv zu erlauben, denn sie steht nicht im Widerspruch zur Aufklärung – aber hat sich ihr dennoch unterzuordnen, um moderne Staatsgemeinschaften zu organisieren. Und ja, der Mensch ist nun mal nicht der Homo oeconomicus, der lange postuliert wurde: Entscheidung werden sowohl rational wie auch irrational getroffen, weil es eine emotionale Begründung geben kann, die bedeutsamer und vordringlicher ist. Was sagt die Ratio schon, wenn die Emotio Tango spielt? In den frühen Entwicklungen der Religion (bspw. Christentum/Islam/etc.) gab es oft sowas wie eine starke Ausgangsströmung (bspw. die Gnostik für die Christen, eine “Sekte des Judaismus”). Nachdem ein neuer Prophet und Kirchenfürst erklärt, seine Lehre sei neu und diese viele Anhänger findet, gibt es oft einen Bruch zur Stammströmung. Das passiert gerne dann, wenn eine Ausgangsreligion (bei den Christen das Judentum) gewisse Anpassungen nicht vornimmt. Wo das Judentum oft noch eine alttestamentarisch strenge/hierarische Auslegung rund um Christi Geburt postulierte (eventuell sogar in einer Vielgötterkrise war induziert durch die Römer/in einer moralischen Krise/ethischen krise), fußte das Christentum schnell auf einer solidarischen, verbindenden und allgemein stark von Nächstenliebe und Vergebung geprägten Stimmung. Diese war so umfassend und “Grass Root” bewegend, dass Sie das römische Reich zur Implosion brachte. Das Christentum war aber in seiner Urform als Urchristentum aber schon zersplittert. Einzelne Klöster interpretierten die Schrift verschieden, die Schriften änderten sich je nach Kulturraum in Ihrer Interpretation und dann gab es Menschen wie Luther, die gleich die ganze Bibel neu und in anderer Sprache verfassten. Das führte zur Trennung der vorher ganzen Kirche, die Orthodoxen trennten sich, die Calvinisten, die Protestanten, die Puritaner, usw. Es ist typisch für soziale Kulturen und Glaubensrichtungen, dass sie fusionieren, sich trennen oder sogar attackieren. Es gehört scheinbar zur Kultur dazu, um sich zu verändern. Das Thema Macht ist eindeutig dafür treibend und es scheint dem Mensch völlig unmöglich, dass Thema der Macht zu isolieren von der Kultur oder aber die Kultur inklusiv auf Dauer in Harmonie zu etablieren. Ich vermute, aber ich vermute nur, dass Harmonie und Glück gerade zu dem führt, was man evolutionäre Erstarrung oder Anpassungsstörung nennen könnte. Dir geht es glücklich, dann lass es so. Aber wo findet Anpassung statt? Das ist übrigens weder weiblich noch männlich zu definieren, Männer neigen zu der gleichen Systematik wie Frauen. Ob eine Gesellschaft matriarchisch oder patriarchisch ist, ist beides keine Glückseligkeitsgarantie. Eher ist die allgemeine Veränderungsbereitschaft wichtig, um eine Gesellschaft dauerhaft stabil und agil zu halten.

Zurück zu den Veganern. Sind die also eine Religion? Sie sind vieles, vor allem sind sie nichts eines. Motive für Veganismus sind manchmal rational, manchmal völlig irrational. So beobachte ich immer öfter, dass der Trend des Veganen dazu führt, dass Menschen (insbesondere junge Menschen), die aus Ablehnung der Massentierhaltung sonst Vegetarier geworden wären, heute schnurstracks Veganer werden. Hier fahren Menschen wie Attila Hildmann Ihre mächtigen Muskeln aus und die Vegetarisch motivierten werden direkt zu Veganern – das Versprechen lautet oft: Gesünder, intelligenter, nachhaltiger, besser. Aber ist das wiederum nicht ein Marketinggag? Das Motiv für den Gründer des Veganismus (Streitschrift erschien in England während des 2ten Weltkrieges) war es jedenfalls nicht, besser zu essen. Er lehnte jede Art von Machtmissbrauch ab. Und zwar insbesondere gegen Menschen, eine Art Anarchismusdoktrin. Der Name des Veganismus ist aber weitaus mehr. Veganismus, oder auf englisch “VEGAN” heißt nicht, dass man einfach nur auf tote Tiere verzichtete und das Töten von Tieren ablehnt. Nein, man fürchtet auch den Machtmissbrauch des Menschen bei der Haltung von Tieren.

Das eigentlich radikale und vielleicht auch gefährlich brillante des Veganismus ist, dass er nicht nur die Fleischfresser ablehnt, sonder auch die Vegetarier. Und zwar so radikal, dass ein Anhänger des Veganismus selber dazu neigen müßte, aus Notwehr Gewalt gegen Vegetarier einzusetzen. Damit ist man zwangsläufig aktuell in einer Minderheit und entsprechend viele Menschen beäugen dies skeptisch – aus gutem Grund, denn die Veganer sind, so sie dogmatisch sind, tatsächlich schwer verdaulich für den Rest der Menschheit, der es nicht einsieht, auf tierische Produkte zu verzichten.

Eine absurde Wendung also von der Erfindung des Veganismus als in sich exklusive und totalitäre Auslegung zu einem urban besetzten Lifestylekonzept, was eigentlich ein Marketingkonzept für mehr Konsum darstellt. Ist der Veganer nun ein Verrückter? Ein irregeleiteter der Marketingindustrie wie schon die Atkins-Apologeten, die Paleofreunde, die Rohkostler und sonstigen Hysteriker? Selten wählen Menschen so einen Stil, weil sie es grundlegend und tiefgründig erklären. Es gibt Vorlieben, die uns dazu bringen. Jemand, der Fleisch liebt, findet Wege, diesen zu begründen oder zu erklären. Er kann ihn modifizieren, bspw. in dem er nur besonders artgerecht und wertvolles Fleisch konsumiert. Oder er ändert die Menge auf ein aus seiner Sicht für sich und für andere erträgliches Maß. Er kann darauf verzichten, weicht für seinen Proteinbedarf auf Milch, Käse, Joghurt, Eier (von Vögeln, von Fischen) aus, ist Pescatarier, ist Frutarier, weiß der Himmel.

Eines hat die Ernährungslehre natürlich immer wieder bewiesen: Der Mensch ist über tausende Jahre genetisch so angepasst, dass er ein Vielfrass ist – er kommt aktuell am besten zu recht, wenn er abwechslungsreich und ausgewogen ist. Woran der individuelle Mensch gerade Bedarf hat, wo er einen Mangel hat – dazu hat die Natur Vorlieben und Appetit ausgebildet. Ein Mensch muss nicht wissen, dass er 2 Liter am Tag trinken muss – der liebe Gott hat ihm dazu den Durst implementiert. Und viele andere Regeln, die eigentlich so einfach sind, dass sie ein jeder versteht. Es gibt dann auch Lehren der Mäßigung, wie bspw. dass der dauernde Verzehr von Genuß und Rauschmitteln nicht zu positiven Wirkungen führt. Auch dass hat evolutionäre Gründe – hätten wir schon immer Zugriff auf ein Produkt wie Kaffee gehabt, wäre es weniger einfach erhältlich, unser Körper hätte sich auf die belebende Dosis des Kaffees längst angepasst und würde ihn sogar einfordern, wenn er nicht da ist. Aber solche Prozesse gehen nicht schnell, sie dauern Generationen. Und eins ist wohl relativ sicher: Der Mensch, der noch 1700 lebte, war biologisch dem Mensch von 2000 sehr ähnlich – er war vielleicht kleiner, nicht so kräftig oder manchmal fett, aber er war nicht so anders, dass er auf andere Speisen reagiert hätte. Die Industrialisierung hat dank hochwertiger Nährstoffversorgung und Hygiene dazu geführt, dass wir Älter wurden und wenig kränklich. Und das im Durschnitt. Dass der Mensch des 16 Jahrhunderts andere genetische Veranlagungen hatte, dass er von Natur aus weniger alt hätte werden können, ist unrealistisch. Auch vor 400 Jahren sind Menschen schon 90 Jahre alt geworden – aber eben seltener als heute.

Zurück zu den Veganern und was diese Genetik mit Ihrer Ernährung zu tun haben könnte. Ist also der Veganer nur ein Spleen? Ein seltsamer Emerit? Oder ist er gar weiter entwickelt als wir alle, intelligenter, uns voraus? Ist der Mensch der Zeit voraus, der also inklusive Konzepte, die nicht mit Macht funktionieren, vordenkt? Oder ist auch dass noch viel zu weit in die Zukunft gedacht? Zeit, diesen Genetikkram, die Spleens und all das intellektuelle in einen Topf zu werfen – den Proteintopf! Ja, wortwörtlich, es geht hier um dass, was der Veganismus für Früchte produziert und da gehören bspw. Proteinprodukte hinzu, die der Veganer sich anscheinenend zuführen muss, um gesund zu bleiben – scheint es.

Einen Proteintopf fand ich heute morgen schlicht bei uns in der Recyclingtonne (siehe großes Bild). Was das Relikt nun war? Es war eine magische schwarze Kunststofftonne mit goldenen Etikett und der Aufschrift: VEGAN PROTEIN FUSION. Peak Performance. Nothing less. What the fuck is that? Infusion? Nein, Fusion. Aber was wird hier fusioniert? Erbsen und Reis, wie sich später herausstellt, nur nicht zu knapp, was die Mengen angeht. Doch dazu später mehr.Köln ist bekanntlich Zentrum für allerlei Naturen und Narren, spirituelle Sucher, Vegetarier wie Veganisten, Futuristen und auch Mittelmass, aber den Höhepunkt aller Trends manifestiert sich im Trendviertel jeder Großstadt – dort wo die Kreativen, jungen Wilden zu Hause sind. In Köln ist eines dieser Zentren wohl neben Sülz, Agnesviertel, Deutz und natürlich Ehrenfeld dass belgische Viertel, das “Berlin Mitte” Kölns. Dagegen ist dass immer bekannter gewordene Ehrenfeld eher eine Mischung aus Kreuzberg, Friedrichshain und Charlottenburg(Neuehrenfeld). Ich war ehrlich gesagt eher überrascht dieses Relikt in meinem teuren Wohnblock zu finden, dass passte nicht in mein Weltbild. Die jungen Bewohner der stylischen Wohnungen in Bestlage über meinem Büro fielen bislang eher durch Hedonismus, Betriebsamkeit und intensiven Konsum auf. Nun gut, wo Attila Hildmanns Porsche (mit Ledersitzen) gefühlt nah ist, sind auch gutverdienende Trendsucher und Lifestylefans nicht weit, warum also nicht Veganismus? Der Veganer ist ja kein verbitterter Körnerfresser, wie man manche ernsthaft getriebenen 68er verspottete, sondern heute auch ein Trendvorreiter mit aktivem Apple-Lifestyle. War Steve Jobs nicht auch Veganer, na klar, passt doch! (*er war dass übrigens eine ganze Zeit Veganer, geborener Allesfresser, dann Frutarier bis den Gestank keiner mehr aushielt, dann LSD Konsument, dann Pescatarier, dann Veganer – immer wieder anders radikal, aber ausgewogen hat er vermutlich selten gegessen)

Hm, eine Bodybuilder-Tonne für Veganer im Müll? Also nicht auf Molke basierend, sondern vegan? Muskelaufbau auf vegan? Wie geht denn das und vor allem, was bedeutet das? Bodybuilder brauchen Proteininfusionen für den Muskelaufbau, so sie nicht jeden Tag eine Kuhherde schlachten und essen wollen. Das geht natürlich auf die Dauer nicht gut für den Magen und Kreatininspiegel aus, die Niere ächzt, die Belastung und der oxidative Stress ist in den Mengen keine Wohltat mehr. Geflügel und Fisch hilft da auch nicht mehr, der Fettgehalt soll bekanntlich maximal runter, damit Muskeln konturiert werden. Stattdessen werdem die süssen Molkepulverkonzentrate seit den 80ern als flüssige Ernährungsergänzung mit Wasser versetzt und ordentlich mit Fruchtzuckern, Aromen und Substituten wie Stevia & Co aufgepumpt: Schoko, Banane, Blaubeer, alles machbar. Ist synthetisch, ekelig süss, schmeckt künstlich, ist es ja auch. Kinder mögen dass, ist ja wie ein Milkshake. Stevia ist zwar vegan und natürlicher Zuckerersatz, aber gleichsam in diesen Mengen für jede Bauchspeicheldrüse ein Alptraum – der Blutzuckerspiegel tanzt Tango, die Sättigung muss her aus dem Protein. Funktioniert einerseits im Sinne des Käufers, denn die Muskeln wachsen bei entsprechendem Training schnell. Das ganze Bodybuilder-System wurde schon seit den 70ern stark ergänzt mit noch stärker pushenden Dopingmitteln – Steroide (Cholesterin!) und Anabolika in synthetischer Form und allerlei andere Mittelchen bringen den Körper leider aber auch richtig durcheinander. Am Ende steht man vor “Drogenabhängigen Mutanten”, echten Hulks quasi, nur ohne grünen Anstrich wie im Comic. Mutanten glänzend in Nussöl oder Palmöl. Doch Mutanten gibt ed auch in vermeintlichem Öko-Grün: Richtig grüne Veganer sind auch wie auf Droge, aber subtiler – sie wollen die ultimative Gesundheit, Schönheit und scheinbar typisch deutsch auch die totale moralische Hoheit über dem Carnovoren sowieso aber auch über den Vegetarier. Absolut nachhaltig sei Ihre Ernährung. Zukunftsweisend. Aber stimmt letzteres? Und was richtet vegane Ernährung mit dem Körper an?

Dem Bodybuilder selbst hat auch schon die übermässige Vergrösserung der Muskulatur durch Molke in diesen Mengen nicht so gut getan, die er da geflissentlich konsumierte. Wo dicke und rein ästhetische Muskelpakete ohne echte Ausdauer wachsen, hat das Herz viel zu tun. Klingt gut. Meint man. Ist aber nicht so: Aus dem Herz wird durch Bodybuilder-Training, das zwangsläufig einseitig zu lasten der aeroben Fitness geht sowas wie ein Fiat 500, der einen Lastwagen antreiben soll, also ganz vereinfacht gesagt. Auf Dauer sind Herz-Kreislaufprobleme und bei schlechten Cholesterolwerten und auch Arterienprobleme die Regel. Die Niere ist höchst belastet wie auch die Leber zum Abbau all der Nebenprodukte. Arnold Schwarzenegger kann ein Lied davon singen, was jahrerlanger Raubbau am Körper für Stents mit sich bringt. Ein Körper, der nur auf Ästhetik geformt ist, ist noch lange nicht dauerhaft gesund oder leistungsfähig. Und selbst hochleistungsfähige Ausdauersportler wie bspw. Radfahrer sind leider auch nicht verschont vom plötzlichen Herztod: Ein großes Herz ist nicht automatisch auch ein Herz, das verlässlich lange und ruhig schlägt. Raubbau am Körper, wer schön sein will muss leiden. Es sind altbekannte Probleme extremer Ernährungs- und Bewegungsstile. Und der Veganismus will genau dass nicht vorgeben zu tun – er vermarktet sich (ob durch PETA oder durch Attila Hildmann propagiert) für nachhaltiger, für verträglicher für die Umwelt. Ist er das aber auch? Und wer meint denn genau davon zu profitieren?

Messerscharf (und genauso klischeebewehrt) hatte ich anhand anderer soziographischer Faktoren meinen übercoolen Nachbarn mit Fixie und Mini-Cabrio im Verdacht: Er ist jung, arbeitet in der Werbung, gebaut wie Attila Hildmann, muskulös bis athletisch, kein Fett und stets paarungswillig. Die Lifestyleorientierung im belgischen Viertel Kölns, Lebensort einiger Gutverdiener in den Kreativberufen – na klar, dachte ich, dass bringt einen automatisch mit dem Veganismus in Kontakt. Ist natürlich eine pure Vermutung meinerseits, dass er es ist und eine recht böswillige Unterstellung, aber auch ohne definitive Analyse der echten Person ist eines klar: Der Nachbar oder die Nachbarin braucht Proteine und damit auch Muskeln. Entweder aus ästhetischen Gründen, was bei jungen Männern heute nicht selten ohne sozialen Druck ausgeht (Sixpack please!) oder aber eine Frau, deren Muskulatur vielleicht durch vegane Ernährungsweise in einen kritischen Bereich gekommen ist. Oder eine vegane Sportlerin? Gar eine Frau die dank Training, Fettverzicht und Kalorienmangel gerade muskelsüchtig ist? Ja, auch Powerfrauen versuchen sich Sixpacks heute zu erquälen, gib dem Körper die maximale Belastung und er wird……(alt). Medizinisch vertrackt ist hier, dass gerade Frauen anlagebedingt nach den Wechseljahren neben der Gefahr der Osteoporose durch Calciummangels gerne auch mal Probleme mit den Muskeln haben (während Wechseljahren/Schwangerschaft) – Frauen sind anders konstituiert als Männer, insbesondere im Hormonhaushalt, brauchen ausgeglichene Bewegung und natürlich ebenso eine gesunde, mässige Belastung, um Ihren Körper aktiv zu halten. Das ist in unserer Zeit selten Lifestyle konform: Die moderne Frau sitzt genauso wie der moderne Mann zuviel am Schreibtisch, hungert sich schlimmstenfalls immer wieder schlank. Im Fitnessstudio ist dann Vollgas angesagt, Power, Zumba, burn! Der Druck auf das Aussehen ist pervers – und Menstruation? Gibt es nicht, schön die Pille nehmen und die Hormonzyklen in den Griff kriegen. Dann noch jede Menge Sojamilch im Cappucino schlürfen und der Östrogrenspiel ist austariert…..

So schön und vorgeblich gesund nimmt auch Frau Proteine samt Hormonen zu sich, weil sie/er den Milchzucker sowieso nicht mehr verträgt (bzw. zu viel davon, nur Kinder können Milchzucker quasi unbegrenzt verdauen, bei älteren menschen nimmt diese Fähigkeit wie auch der Bedarf stetig ab). Dass nach 3-4 Lattes vorm Schreibtisch allerdings die Bauchspeicheldrüse seufzt, der Milchzucker dann in Fettform auch auf die Rippen geht, ist ein anderes Thema. Und was tun gegen die nervliche Belastung im Job? Schokolade? Auch wieder fett, ein Teufelskreislauf, der nur allzuviele von uns betrifft (auch die Männer). In Schokolade, Salat, Fruchtcocktails, Gemüsesuppen und Nudeln ist vieles drin – aber eines hat der Mann/Frau so zu wenig: Protein. Was nun?

Zum Putenbrust-Salat greifen? Nicht die Veganerin! Zum Tofu? Schon eher. Zu dumm, dass dafür oft Tropenwald und Monokulturlandwirtschaft entsteht – Soja ist wie Mais eine Pfanze, die der Planet nur in geringen Mengen aushält – sie braucht einfach enorm viel Nährstoffe und ist kein Freund für Bienen. Und bei der Power Veganerin erhöht sich auch der Proteinbedarf durch Training, sonst würden beim Training Muskeln wie Nerven abgebaut, Haare ausfallen oder die Haut ruiniert. Nicht schön. Da hilft nur eines: Mehr Proteine oder weniger Sport. Oft fällt die Entscheidung für sportlich motivierte in Richtung mehr Proteine. Alles andere wäre Selbstmord. Denn für uns Menschen gilt auch bei unterschiedlichster Veranlagung und Vorliebe immer das Gleiche: Am Ende macht die Natur die Spielregeln und zwar für uns alle gleich: Der Veganer braucht genauso wie der Vegetarier oder Fleischfresser mindestens ca 25 g Protein und zwar nicht irgendwelches, wenn er sterben will: Er braucht zwingend essentielle Aminosäuren. Und zwar davon bitte immer 25 g in Reinform pro Tag. Kleinere Menschen mit weniger Muskulatur kommen mit weniger aus – große Menschen mit viel Muskelmasse brauchen deutlich mehr. Sonst schwinden Muskeln und viele wichtige Prozesse in den Zellen vom Gehirn bis zur Haut kommen ins stocken. In wichtigen Phasen des Wachstums (Kleinkinder) oder in der Pubertät fallen sonst tatsächlich Haare aus, Nägel werden brüchig, die Stimmung schwankt arg, das Gehirn entwickelt sich nicht so gut, etc.

Proteine kommen nicht wie manche vermuten zwingend aus tierischem Eiweiss. Hier kommt zunächst zur Erklärung für diejenigen, die das nicht wissen, der Vegetarier ins Spiel:

Seine Proteine findet der genußorientierte Vegetarier leicht zum Beispiel im Käse: Schon 100g Käse am Tag decken den kompletten Tagesbedarf an Protein (im Durchschnitt!). Dann bleiben Haare, Haut, Nerven und Muskeln schön. Oder er isst etwas Müsli mit Joghurt, abends etwas Käse und genauso flott und sicher ist der Tagesbedarf (über-) gesättigt. Zuviel an Protein scheidet die Niere einfach aus, wenn es genügend zu trinken gibt. Der Fleischfresser oder der Paleo und Atkins-Diäter macht es aggressiver: 150 g toter Lachs, etwas wässriges Gemüse und die Sache ist geritzt. Aber auch er scheidet ein zuviel an Protein ohne Training aus – entweder er baut Muskelmasse zusätzlich auf, oder die Niere scheidet dass Protein aus. Aus zuviel Protein lässt sich nicht Fett bilden, denn Protein ist kein Zucker. Jeder Zucker, so immens wichtig für den Betrieb von Muskeln oder gerade dem Gehirn, dagegen kann als Reserve in Fett umgewandelt werden. Auch Alkohol, was nichts anderes als ein Zuckerderivat ist (und somit auch bei zuviel an Nährstoffen ins Fettdepot wandert).

Beide, sowohl Vegetarier als auch Fleischfresser, haben eigentlich immer genügend Eisen, Folsäure, Calcium, Vitamine A bis E sowie natürlich gute Mengen Vitamin B12 zu sich genommen – also all dass, woran der Veganer ohne besondere Berücksichtigung oder Substituion nach einigen Monaten bis Jahren einen Mangel hat, wenn die Körperdepots wie dass der Leber an B12 ausgezehrt sind. Das geht nicht schnell und man muss die vegane Diät strikt einhalten. Das B12 Depot in der Leber zehrt sich erst nach ca. 6 Monaten aus. Und der Mangel ist direkt spürbar – Vitalitäts- und Kraftverluste, Nervenleiden, etc. Man kann dies aber auch als Veganer justieren – man muss um gesund zu bleiben über künstliche Zusätze und synthetische Zusatzstoffe seinen Mangel dann ausgleichen oder aber pflanzliche und verabeitete Produkte konsumieren, die ähnliche Stoffe aufbauen wie Tiere dass machen. Das ist übrigens gar nicht so trivial, denn der Veganer muss eigentlich so sich selbst monitoren und auch die Qualität seiner Lebensmittel im Griff haben. Es bietet sich sogar fast zwingend an, einen Ernährungsplan zu haben, der gerade Calcium, Eisen und B12 immer im Auge hat – sei es durch die Wasserqualität des Trinkwasser (ist es Magnesiumreich genug? Caclciumreich genug?) oder bestimmte Lebensmittel wie Saitan. Offensichtlich spielt für einige Veganer “Vegan Protein Fusion” dabei eine Rolle.

Und da liegt der Hase auch im Pfeffer, wie der Gourmet sagt. Denn all diese Ersatzprodukte und auch die Substrate gehen, wie ich überzeugt bin, mit einem enormen Ressourcenverbrauch einher. Und dahin damit jede Nachhaltigkeit, was ich gerne vorrechnen möchte. Fangen wir mal bei den Pescatariern an. Der ernährt sich von Pflanzen, tierischen Produkten wie Eiern und Milch und zudem als Tier selbst die Fische. Sein Ressourcenverbrauch ist sehr niedrig. Bspw. braucht man für 1 kg Fisch nur 1,6 kg pflanzliche Nahrung, um einen Fisch großzuziehen. Bei Pflanzen ist die Relation noch viel besser, im besten Falle quasi 1:1. Auch der Wasserverbrauch ist relativ überschaubar.

Je mehr aber nun weitere Tiere gegessen werden, steigt der Ressourcenverbrauch. Hühner brauchen schon deutlich mehr als Fische, Lämmer mehr als Hühner, Schweine mehr als Hühner und am allermeisten von den mir bekannten tpyischen Tieren die wir essen braucht die Kuh – mehr als 8 kg pflanzliche Materialien, um 1 kg Fleisch zu erzeugen. Am schlimmsten aber, dass sei auch gesagt, ist der Mensch. Der wird gottlob selten gegessen, aber sein Gehirn braucht enorm hochwertiges und wertvolles Essen. Man will es gar nicth ausrechnen, aber die größte Belastung für den Planeten ist leider der Mensch selbst – und davon haben wir schon über 7,5 Milliarden. Eine ziemlich komische Zahl, schwer zu verstehen. Sicher gibt es einige Milliarden mehr an Ameisen, aber uns allen schwant, dass wir eventuell mit unserem Lebensstil für die Natur schon jetzt zu viel sein könnten. Naja, jetzt ist die Frage: Welchen Ernährungsstil haben 7.5 Milliarden Menschen? Und woher nehmen die ihr Protein?

Wenn die Menschen es also schaffen würden, Ihr essentielles Protein aus Pflanzen sowie eben Kohlehydrate ausreichend zu generieren, müßten Sie ja eigentlich weniger verzehren als Pescatarier oder Vegetarier? Leider stimmt das so wohl nicht, sonder das Gegenteil ist der Fall was man am Beispiele der Veganer gut durchrechnen kann. Auch der Veganer braucht hochwertiges Protein. Und da er Quark, Joghurt und Fleisch meiden muss, benutzt er bspw. Fleischersatzprodukte (von Saitan bis Tofu) oder aber Proteinpulver nutzen. Da Saitan und Tofu oft dem Regenwald nicht gut tun, wahnsinnig viel Wasser brauchen und Böden auszehren, sind angebliche Synthetikprodukte wie dieses Vegan Protein der neue Schrei. Vordergründig synthetisch, denn es sind eigentlich Extrakte und Konzentrate. Auf dem Etikett von VEGAN PROTEIN FUSION steht ja auch, woher das Protein kommt: Es besteht aus Reis- und Erbsenproteinen. Und hier wird es wild.

Geringe Mengen von Protein sind in diesen Pflanzen tatsächlich enthalten, die als essentielle Aminosäuren aus Reis und Erbsen gewonnen werden können. Pro 100 g Erbsen sind es etwa 1,5 g BCCA, durch Verluste in der Produktion oft weniger als ein Gramm. Beim Reis sieht es noch dürftiger aus: 2,5 g sind im Reis an verschiedenen Aminosäuren eigentlich drin, wenn er trocken ist. Aber um das Eiweiss zu extrahieren, muss es erstmal naturiert, denaturiert und dann extrahiert werden. Um das Produkt zu trocknen und das Protein zu isolieren bleiben auch hier weniger als 1 g wertvolles Protein zurück, davon noch weniger essentielle Aminosäuren. Von der thermischen Energie, die man dafür braucht, ganz zu schweigen. Sprich, um 1 kg von diesem Pulver zu erzeugen, müssen wir ja nicht 100 Kilogramm Erbsen oder Reis nehmen. Nein, viel mehr! Denn wir haben die Flüssigkeit isoliert und nur Trockenpulver vor uns. Also circa 10% der feuchten Biomasse. Sprich wir können unsere 100 kg gerne mit 10 multiplizieren und kommen auf eine Tonne Reis bzw. Erbsen. Für lächerliche 1 Kilogramm VEGAN PROTEIN FUSION. Das ist leider rechnerisch kaum anders möglich. Und ein Dilemma.

Laut unserer schwarzen Dose, und gehen wir mal nicht von Betrug aus, sind circa 80% Protein enthalten, aber nur 30% davon sind essentielle Aminosäuren. Sprich, wir brauchen etwa 25 g davon am Tag, sind also min. 200 ml Shake mit 40-50 g von dem Pulver. Pro Monat brauchen wir nach Adam Riese mindestens 1,5 Kilogramm VEGAN PROTEIN FUSION oder 18 Kilogramm im Jahr. Wieviel Erbsen brauchen wir dann wirklich?!? Einfach ausrechnen: Das ganze mal zwölf Monate ergibt also die unglaubliche Summe von 18.000 Kilogramm Gemüse. 18 TONNEN! Ohne Energiebilanz schon ein Wahnsinn! Gehen wir doch mal auf ein wenig Fisch – dessen Relation von Pflanzennahrung (1,6 kg pro 1 kg Fisch) ist hervorragend. Sprich, wir können so x-mal mehr Protein produzieren als im Vergleich das VEGAN PROTEIN FUSION an Erbsen und Wasser konsumiert – von der Produktionsenergie ganz zu schweigen. Übrigens ist das Konzept Pescatariertum so besonders interessant, wenn man sich eine Aquaponik anschaut – es scheint mir einer der am nachhaltigsten und von der Energiebilanz vorteilhaftesten Konstruktionen zu sein, die der Mensch je erfunden hat (Aquaponik ist kurz gesagt ein Kreislaufsystem, bestehend aus Gewächshaus und Fischtanks. Die Fische, oft Barsche, werden mit Pflanzen gefüttert – sie “kacken” dann ins Wasser, dass nährstoffreiche Wasser wird in ein Gewächshaus gepumpt, nährt dort Pflanzen, die schneller wachsen als sonst (Hydrokultur mit optimalem Licht/Wärme). Das Wasser wird dann gefiltert und geht wieder in den Kreislauf – zugeführt werden muss ab und zu frisches Wasser und externe pflanzliche Nahrung in dem Masse, dass verloren geht durch Ernährung des Menschen).

18.000 Kilogramm Gemüse sind die Kosten eines Veganers, wenn er seinen Proteinbedarf ohne tierische Produkte auf diese Weise decken will. Und das war nur Protein. Viele Alternative hat er nicht, denn grosse Mengen Protein sind in Gemüsen nur so erzeugbar. Eine pervers große Menge und in Anbetracht von 7,5 Milliarden Menschen kann man sich locker ausrechnen, wieviele Menschen sich aktuell nur vegan ernähren dürften, um anderen nicht Ihren Reis buchstäblich klauen (“höheren Preis zahlen”) zu müssen. Es ist fast schon kriminell viel, wenn immer noch Menschen zu wenig frische Lebensmittel diesem Planeten konsumieren können. Doch der Wahnsinn hört da noch längst nicht auf: Calcium, Vitamine wie B12 und andere Mangelerscheinungen des Vegetariers müssen ebenfalls aufwendig extrahiert, synthetisiert und ernährungsphysiologisch sonst inhaltsleeren Stoffen wie Sojamilch zugegeben werden, damit der Veganer gesund bleibt. Alles, was in einer normalen Diät mit möglichst viel Abwechslung in großen Mengen natürlich enthalten ist. Ersatzprodukte wie Kokosnuss, die ausser Fett und Eiweiss weder Spurenelemente noch Vitamine bieten, sind leider schwache Grundprodukte. Das alles an Zusätzen zu erzeugen geht aber nach heutigem Stand der Technik nur mit organischen Ausgangsprodukten, wenn der Körper sie verwerten soll. Hier steigert sich der Bedarf nur durch Zusatzstoffe des Veganers nochmal ins x-fache – gerade B12 braucht gigantische Mengen an Ausgangsprodukten (ob tierisch oder pflanzlich wird je nach Marktpreis entschieden), um kristallin erzeugt zu werden.

Übrigens darf man kurz anmerken, dass die kritischste Situation im Leben die des Veganers mit dem Kinde ist: Gestillte Kinder von Frauen, die sich vegan ernähren und deren Muttermilch arm an Vitamin B12 ist, entwickeln ohne Zufütterung von Ersatprodukten oder tierischen Lebensmitteln meist im zweiten Lebenshalbjahr Symptome eines Mangels. Vegan sein und stillen ist enorm schwierig zu bewerkstelligen – das geht nur mit ärtztlichem Rat. Die Probleme sonst sind nicht ohne: Hämatologische Probleme, neurologische Defizite, die Kette ist lang, die Folgen schlimmstenfalls bei nicht rechtzeitig em Eingreifen, langfristig. Wie gesagt, dies alles trifft nur zu wenn die Diät streng und einseitig ist – der sündige Veganer, der Vegetarier der nur gelegentlich vegan ist, ist nicht der, der das physiologische Problem hat. Es sind diejenigen, die die reine Lehre befolgen, die sich zuviel zumuten. Der Mensch kann zwar über lange Zeit auch einseitige und Mangelernährung wegstecken, wenn er dann endlich wieder Zeit hat seine Lebenswichtigen Depots zu füllen. Unsere moderne Zeit ist leider von einem Übermaß an Angebot sowie einer Hysterie über den Mangel an Superfoods oder heilenden Vitaminen gekennzeichnet, der überhaupt keine Rechtfertigung hat. Der Körper profitiert nach aktuellen medizinischen Forschung stand nicht mal davon, in besonderen Situation leidet er sogar darunter (Rauchervitamine, gegeben gegen den Mangel an Vitamin ACE fördern beim aktiven Raucher den Krebs, denn der Körper reduziert ACE absichtlich runter, um oxidativen Stress zu reduzieren). Neben der Schwangerschaft geht es auch um alte Menschen (meist Rentner) – sie sind ebenso gefährdet durch diesen einseitigen Ernährungsstil, denn der Abbauprozess des Körpers beschleunigt sich. Der Veganer darf jedoch gar nicht aufhören, zu substituieren oder aber gigantische Erbsenplantagen zu vertilgen, wenn er sich oder anderen nicht schaden will.

Die Situation ist offensichtlich komplex. Es sollte meiner Meinung nachberechtigte Kritik an Überangebot, Milchseen und entmenschlichten Schlachtungsprozessen geben und all dem an Leid, was Tieren unnötig zugeführt wird. Meine Vermutung ist: der Vegetarismus ergänzt uns, er kann uns zeigen wie wir unseren Fleischkonsum wieder auf ein normales Maß zurückführen und Fleischerzeugung entkriminalisieren. Er bereichert unseren Speiseplan, zeigt uns endlich leckere Rezepte für Gemüse und hilft uns Enthaltsamkeit beim Fleisch nicht zu einem Mangel werden zu lassen. Das vegane Prinzip geht aber radikal weiter, weil es die Entsagung des Verzehr von Fleisches als inkonsequent erachtet. Dabei hat Vegetarismus genauso wie Fleischdiät der Mongolen oder Indianer auch kulturelle, religiöse oder andere Gründe (Hygiene, Mangel an Obst und Gemüse in Steppen, etc.).

Und wie rechtfertigen wir 18 Tonnen Erbsen für einen Veganer im Jahr? Wirtschaftlich ist der westliche Veganer eigentlich gut aufgestellt: VEGAN PROTEIN FUSION kostet Tagespreis 19,90 € via Amazon. Wie kann man den bitteschön für 19,90 € soviel trockene Erbsenmasse bekommen? Ganz einfach, Lebensmittel sind für uns reiche Europäer spottbillig – der Weltmarkpreis und der Preis im lokalen Supermarkt differieren gigantisch. Nur 20-30% des europäisch regulierten EU Marktpreises entsprechen dem Weltmarktpreis. Beziehen kann man die Erbsen als Pulver aber überall – billigst auf dem Weltmarkt, genauso wie Reis. Kann ja nicht verschimmeln, ist kein frisches Produkt, also kauft man es überall dort, wo es billig ist: am besten aus Asien oder Afrika oder Brasilien. Wo die Konsumenten auch weniger Geld haben und dem Veganer bei seiner Leidenschaft nicht finanziell im Wege sind. Da man den gierigen Lebensmittelhandel mit Nahrungsergänzungsmitteln umgehen kann und via Apotheken oder Amazon verkauft, sind 50-70% des Endverbraucherpreises, der sonst bei 1 kg Erbsen drin ist, auch noch wettgemacht. Das Geschäft rechnet sich – bombig. Denn Trockenpulver hält ewig, verschifft man durch die ganze Welt und wird mit Weltmarktpreisen stabil gehandelt – mit Derivaten, mit Terminkontrakten – ohne grosses Risiko. Das Protein, dass der Konsument bekommt, ist aber dennoch minderwertig: die essentiellen Aminosäuren machen wie gesagt nur einen geringen Teil der Gesamtmenge aus, eher verdünnt man den Shake stark mit Wasser und reduziert seinen Input. Gleichsam nimmt der Anteil am Zweigkettenproteinen zu – dass sind die Aminosäuren, die gut sind für den Muskelaufbau, aber nicht für die Elastizität der Herzmuskulatur, die dadurch groß, steif und schlaf wird. Attila Hildmann gibt vor, dass er wegen den Gesundheitsproblemen seines Vaters, der an einem Herzleiden verstarb, Vegan geworden ist. Sicher hat er sein Übergewicht stark reduziert und seine Chancen auf ein Leben ohne chronische Erkrankung somit verbessert, wenn aber sein Ernährungsstil nicht mit großem Aufwand gesundheitlich für ihn stabilisiert wird, ist er evtl. in der gleichen Ausgangssituation/Risikoposition wie sein Vater. Aber ist das nachhaltig? Natürlich nicht wie ich gerade gezeigt habe, diese Ernährungsstil ist in dieser Form nur auf Kosten anderer möglich. Oder anders gesagt: Er ist genauso gefährlich wie der Ernährungsstil von Steakfans – auch sie verzehren indirekt durch das Grille einer Kuh immense Mengen an Pflanzenstoffen, die die Kuh ja erstmal hat vertilgen müssen.

Für all die Beurteilungen eines Ernährungsstils ist für mich einer besonders wichtig – der des Geschmacks! Hält als VEGAN PROTEIN FUSION Leib und Seele zusammen? Ich habe es probiert: Es schmeckt wie künstliches Schokopulver. Nach der Zutatenliste ist Stevia mit Kakaoaroma da besonders wirksam, da geht der Hunger auf Kohlehydrate für den Blutzuckerspiegel erst richtig los und die Hungerkaloriem müssen im intensiven Training danach möglichst in Gänze vernichtet werden. Fette sind somit für den Attila-Imitator kein Problem: der Körper wird schlank und hager, was gut aussieht – aber nicht nur vermeintlich die wichtigen Körperfettreserven aufzehrt, sonden fast gänzlich, bis der Mensch zur gierigen Kohlehydratmaschine oder eben Proteinmaschine mutiert – nicht nur gierig, nein, er wird schwer aushaltbar: immer auf Speed, wie ein Insekt und kaum noch belastbar ohne beständigen Nachschub und Training. Nervlich instabil. Kommt die Zufuhr ins Stocken, gerät das Gleichgewicht außer Kontrolle – wenn dann auch noch Proteinmangel oder B12 Mangel, wird es genauso kritisch wie beim Kohlehydratmangel – psychisch instabil wie ein Topmodel auf Hungerkur.

Gesellschaftlich ist Veganismus aber mittlerweile noch kranker aufgeladen als totaler Fleischverzehr: Vegan feels better, sexy Vegans, Attila Hildmann oder sein weiblicher “Klon”, die attraktive Dimitria Nacos, die “in love with Vegan” (und Attila ist?) – vor allem aber auch, dass vermute ich, “in love mit dem Geldbeutel Ihrer Fans”. Denn, das mal ganz klar vorab, nirgendwo sind die Margen dicker als im Geschäft mit veganen Ersatzprodukten. Fleischschlachter wie Tönnies oder Geflügelhalter wie Wiesenhof können von den Margen der veganen Ersatzprodukte aktuell nur anfangen zu träumen. Kein Wunder, dass einer der gierigsten Fleischverarbeiter, Rüggenwalder, sein eh arg mittelmäßiges Fleischprodukt nun stark erweitert um “vegane Fleischersatzprodukte” – soll wie Fleisch aussehen, soll die Konsistenz (von schlechtem Fleisch) haben – wunderbar auf dem Weg zum zu Soylent Green also! Rüggenwalder macht vor, wie man mit niederwertigen Ausgangsprodukten vegane Fleischersatzprodukte produziert, mit fettem Marketingetat und der gekauften Authentizität seiner Mitarbeiter zum Gruselfaktor macht. Gewinnen kann man mit dem schlechten Gewissen der Endkunden – die glauben dann gerne leichtfertig, dass die imitierte Wurst gesund ist und auch das Tiere schont. Gesünder als Fleisch also? Das wäre einen weiteren Artikel wert. Eigentlich wäre es dann ein interessanter Mix, wenn der Fleischfresser so in der Lage wäre, seinen Fleischkonsum zu reduzieren und meinetwegen mit diesen Ersatzprodukten insgesamt seinen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Ein ekelhaftes Produkt bleibt jedes Fleischersatzprodukt für den, der echtes Fleisch kennt – und ein Beschiss an der Natur. Die Mehrzahl an Konsumenten, die im deutschen handel aber nur noch Turbofleisch kriegen, fällt der Unterschied bemerkenswert gering aus.
Ach ja, Rüggenwalder – die mit der Mühle. Keine Frage, das alles ist professionell gemacht, ausreichend “stylish” für die Mehrzahl an Verbrauern vermarktet. Und vor allem viele junge Menschen sind davon interessiert, ja geradezu verhext. Pubertierende, die die industrielle Tierhaltung und Schlachtung verabscheuen, die eh einen Grund suchen sich von den Eltern zu lösen, fangen an einen eigenen Ernährungsstil zu prägen – hauptsache anders als die Eltern. Oft geht dass glimpflich aus – manche Teenies sind einen Tag lang Vegetarier, vielleicht sogar 1 Monat lang vegan – dann aber geht oft die Kompetenz und die Vielfalt flöten – Zuchinispiralen mit Walnusspesto kann man mal essen – aber jeden Tag?

Ewig Leben und Vegan. Das spricht auch ältere Menschen an. Was wäre das doch schön! Und erinnert uns an religiöse Versprechen: wenn man moralisch rein ist, frei von schlechtem Gewissen, rein von tierischen Produkten, arm an Giften, ja dann darf man auf ewiges Leben hoffen, so sagt der Kirchgänger. Doch was bekommen die Veganer da eigentlich genau vom Leben serviert? Sicherlich kein Seelenheil im Himmel, auch keine ewige Gesundheit. Ist natürlich Käse! Was aber den Veganern genauso passiert wie den Fleischfressern, sie gehen den Predigern auf den Leim. Die verdienen mit Ihren Kampagnen viel Geld – ob Attila oder Atkins, jeder Ernährungspapst will seine Sekte führen. Da sind anscheinend aktuell die Veganer besonders großzügig gegenüber Ihren Führern: Sie geben Ihren veganen Predigern viel Geld. Ein Bombengeschäft, bei dem bspw. Attila richtig Asche macht. Der fährt Porsche, verkauft zwanzig Jahre olle Spiralschneider aus Niedersachsen zu neuerdings absurden Preisen, macht teure Workshops und obwohl auch der Attila nicht gerade ein Genie ist (siehe seine Facebook Postings), ist er den Fotos nach zu urteilen ein verlässlicher Narzisst und Verkäufer seiner Körperlichkeit. Auch erzählt er eine typische Erweckungsgeschichte – der Vater starb viel zu früh am Herzinfarkt. Schuld seien tierische Produkte daran (den Nachweis bleibt die Medizin schuldig, siehe Mongolen und Eskimos), also habe er entschlossen statt fett und krank vegan zu werden. Nun, ich bin auch dafür wie viele Ärzte empfehlen nur ein leichtes Übergewicht zu haben (um im Krankheitsfall Ressourcen zu haben) und sicherlich für ausreichende Bewegung – dass aber das eine Extrem (totaler Verzicht auf alles Tierische) das andere Extrem (eine Erkrankung wie einen herzinfarkt) aufhält, ist höchst fragwürdig. Viele Faktoren führen zu Erkrankungen – vom Umweltgift über Überernährung, von Bakterien zu Viren, von Genetik zum puren Zufall, von mangelnder Hygiene zu absurder Hygiene, von der Unterernährung bis sozialem Stress, Unfälle, etc. – meist sind es mehrere Faktoren, die das System zum kollabieren bringen und Erkrankungen geraucht werden, um Heilung und Genese für das System herbei zu führen. Dass Ernährung allein die Probleme löst ist wie gesagt großer Käse.

Innovativ, dass mal nebenbei, ist die Stärke von Attila gar nicht – es werden bekannte vegetarische Rezepte wie Zuchhini-Spaghetti mit Walnusspesto von vegetarisch auf vegan gemacht: Weg mit dem Parmesan, weg mit dem Honig, her mit den Ersatzstoffen. Die Margen sind gigantisch, das Konzept ekletisch, aber nicht innotiv. Eine Esskultur sieht für mich anders aus, erst recht ist da wenig Kochkunst im Spiel. Aufgeladen mit Ersatzprodukten wie Saitan, Tofu und Kokosmilch, deren Produktion ökologisch in diesen Mengen erst recht problematisch sind (wo wachsen denn die Kokospalmen?), soll das alles gesund, ethisch und moralisch rund sowie nachhaltig sein? Und auch Frauen ergeht es oft wie Männern: Bevor jemand den Mund aufmacht und einer da rein schaut, fällt der Blick auf Attilas oder Dimitras “Charakter” – und der sieht erstmal sexuell gesehen besonders “tiefgründig und ehrlich” aus. Wer kommt da nicht ins überlegen, wenn auch PETA mit “Veganstart.de” in einer gigantischen Kampagne den treublickenden Jochen Nickel vor die Kamera setzt, der ja “richtig ins Überlegen” gekommen sei, ob denn das “mit den Tieren alles” so gut ist. So schreitet er durch verwaiste Schweineställe in der Ex-DDR und schickt seinen Enkel voran, in die Sonne, die Zukunft, ab in den veganen Lifestyle. Damit die Tiere nicht mehr leiden müssen. Und Peta weiter viel Geld macht mit vermeintlicher Tierliebe – Go Vegan und die Tiere werden lieb gehalten. Weil ja die Menschen so lieb sind…oder nicht? Selten wie bei PETA wurden so viele zahlungskräftige Haustierefreunde vor den eigenen Karren gespannt. Congrats, PETA, Ihr müsst echt ein reines Gewissen haben. Der Erfolg gibt Euch wohl recht.

Sinnvoll wäre es doch die andere, die große Frage zu stellen: Was passiert, wenn wir alle vegan werden – das hält der Planet wie vorgerechnet nicht lange aus. Genauso, als wenn der Fleischwahnsinn immer weiter geht.

Was aber, wenn wir die industriellen und beschleunigten wie entfremdeten Prozesse der Ernährung des modernen Lebens ändern würden? Wenn wir wieder beginnen würden die Schöpfung zu würdigen? Unsere Lebensweise nachhaltiger gestalten? Das Bevölkerungswachstum zum erliegen kommt? Es ist möglich – manchmal durch totalitäre Maßnahmen wie die 1 Kind Politik, mal durch Wohlstand in den Industrienationen, wo beständig die Geburtenraten abnehmen. Auch dass ist ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit ohne den Planeten zu ruinieren. Fleisch für Alle scheint mir aber genauso schwierig zu sein wie alle werden Vegan.

Die Veganer bringen einen wie die Vegetarier zum überlegen. Muss ein Tier denn prinzipiell leiden, wenn es uns ein Ei schenkt? Muss ein Tier geschlachtet werden jeden Tag oder dann, wenn sein Leben vorbei ist, aber bevor es verwest? Kein Huhn leidet darunter, wenn es ein Ei legt – solange es nicht zum Turbohuhn gezüchtet wurde. Und reicht die Menge nicht aus, die wir üblicherweise auch ohne Dünger erzielen? Wenn nicht, und einige sind davon überzeugt dass wir schon soweit sind, haben wir ein Problem – es könnte eine gigantische soziale Krise oder gleichzeitig eine Umweltkatastrophe auslösen – das Ende des Anthropozäns – uns auslöschen wie die Dinosaurier. Wäre ja nicht das erste Mal, schon 5x gab es in der Erdengeschichte ein gigantisches Wachstum an Arten und dann wieder einen Kollaps – aber jedes Mal kam die Erde vielfältiger, interesssanter und anders zurück. Nur ganz zerstören kann man den Planeten nicht – dass schafft vielleicht nur die Sonne in 4-6 Milliarden Jahren. Bis dahin können wir noch viel kaputt machen wie es scheint. Vor allem uns selbst, denn natürliche Feinde haben wir aktuell nur wenige – Aids ist im Griff, Krebs wird seltener, eher sind es geistige Erkrankungen. Mehr Menschen starben im letzten Jahr durch Suizid denn durch Kriege – schöne Aussichten also auf die Gesundheit des Menschen – er zerlegt sich quasi lieber selbst. Ist der Veganismus ein Produkt dieser großen Depression, der Entfremdung von der Natur?

Viel kommt auf die Natur selbst an – auf Ihre Wildheit – ihre Artenvielfalt. Beim Verzehr durch den Mensch scheint es auf die Mengen anzukommen – bei Pflanzen, Fischen, Tieren – die Haltung, die Fütterung, dass Sozialleben selbst des Tieres und der Menschen und so weiter. Was ist falsch, wenn ein Schaf uns Wolle schenkt?!? Solange wir dem Schaf im Winter ausreichend Fell lassen, genießt das Schaf immer noch unserem Schutz vor Raubtieren. Kein schlechter Tausch, oder? Was will der Veganer stattdessen? Eine wilde oder eine kultivierte Natur? Kultiviert nur durch Pflanzen? Dann würden zumindest die Haustiere und Nutztiere bald verschwinden, denn gegen wilde Tiere finden Sie keinen Schutz.

Leiden die Tiere eigentlich prinzipiell, wenn Sie ein Nutz- bzw. Haustier sind? ich würde sagen nein. Wenn wir eine Kuh melken, die zu nichts anderem gezüchtet worden ist, ist dass eine Dienlichmachung der Natur. Das wilde Tier lebt nicht unbedingt gesünder oder länger, ist nicht widerstandsfähiger oder produktiver – worauf es dabei ankommt, ist ja schlicht der Gebrauch für den Menschen. Der Mensch hat die Tiere gebraucht, um sich zu entwickeln. Stellt man dass in Frage, stellt man dann nicht die ganze Menschheitsentwicklung in Frage? Eine sehr pessimistische Weltsicht aus meiner Sicht.

Oder ist es eher eine Frage der Haltung der Kuh? Da kommen viele intellektuell eher vordergründigen Veganer schon mal schnell ins straucheln, natürlich ist es eine Frage der Haltung und der Moral und Ethik. Es gibt aber nicht eine Weltethik, die für alle stehen kann, da hat sich auch Küng die Zähne dran ausgebissen. Tiere nutzen heisst nicht sie leiden zu lassen, auch wenn die Kuh nicht mit uns reden kann. Wäre der Joghurt für den Veganer denn ok, wenn ich nicht Tiere quälen muss? Wozu hat der Mensch die Kuh gezüchtet, die früher mal ein wilder Bulle war? Warum Hat er sich die Schöpfung Untertan gemacht und warum haben die Tiere es mit sich machen lassen? Selbst der Wolf hat sich uns angeschlossen und ist zum besten Freund des Menschen mutiert in Form des Haushundes. Alles, weil der Mensch so dominant ist? Was passiert aber der Natur und der Kulturlandschaft, wenn wir nicht mehr Nutztiere haben wie beispielsweise die Bien ? Bienen kommen in vielen Regionen der Welt nicht einmal vor und müssen ebenfalls in der Natur vor Fressfeinden und Raubtieren wie Spatzen oder Wespen oder meinetwegen auch Milben geschützt werden. Ohne Bienen droht uns Elend. Wie soll das ganze Gemüse und Obst eigentlich wachsen, wenn wir keine Bienen für uns einsetzen? Die Evolution Hat unser gezeigt, dass Biene nur in kleinen Mengen als Wildbienen in wenigen bestimmten Regionen natürlich überleben können. Der Film “More than Honey” zeigt ihr Schicksal, wenn der Mensch versagt: Bienen sterben. Pflanzen, also Korbblüter, sterben, weil sie sich nicht mehr effektiv vermehren können ohne Bienen. Nicht an Glyphosat allein, sondern an der Evolution, durch aggressive Verdrängungsprozesse von Wespen, Vögeln oder Bakterien, geht die Biene stark in ihrer Population zurück. Und an aggressiven Bakterien, Viren sowie auch Umweltgiften, tatsächlich auch meist menschlichen Ursprungs, beissen wir uns aktuell die Zähne aus. Den Veganer scheint das alles nicht anzufechten, er glaubt an so etwas wie eine natürliche Harmonie oder Balance in der Natur. Die Überzeugung der Wissenschaft ist eine andere, Evolution bedeutet für alle Lebenwesen Anpassung, sonst sterben sie.

All unsere Tiere sind nur deswegen so in Ihrer Population gewachsen, weil der Mensch Ihnen Schutz gab, sie vor anderen wilden Tieren privilegierte. Ein Schutz und eine Hege, damit der Mensch von Ihren Produkten profitiert. Statt Kinder 5 Jahre lang selbst mit Muttermilch stillen zu müssen, kann Kuhmilch die Muttermilch nach dem ersten Lebensjahr ohne Einbussen voll substituieren. Das hilft der Mutter weitere Kinder zu bekommen und sich somit erfolgreicher zu vermehren. Ein grosser Schritt, denn die Europäer evolutionär geschafft haben,ist es die Milchzucker der Kuh auch zerlegen können. Das schaffen westeuropäische Babys meist schon in den ersten Monaten. Bis die Unverträglichkeit der Lactose gegenüber im Alter zunimmt, ist ein wichtiger Teil des Wachstums schon abgeschlossen. Wir brauchen dann aber auch weniger Milch, wir haben andere Protein oder Fettquellen für unser Gehirn bekommen. Es gibt auch dann, im Alter an 5 Jahren an zahlreiche Alternativen zur Milch, nämlich die weiterverarbeiteten Produkte der Milch: Joghurt, Quark oder andere Proteinträger mit geringer Laktose zeigen uns, wie reichhaltig die Produkte der Nutztiere sind. Und wie gesund für uns. Aber was, wenn schon die stillende Mutter einen Mangel hat, weil sie nicht ausreichend Proteine und Spurenelemente zu sich nimmt? Aber ich wiederhole mich….

Der Ausgangspunkt für die Stärke der veganen Bewegung ist nicht der Veganismus selbst: Es ist die industrielle Landwirtschaft, der Agrar-industrielle Komplex, der sich vollkommen entfremdet hat vom Verbraucher und auch unserer vielleicht eher kindlichen Vorstellung der Natur. Und natürlich auch der Vegetarismus trägt schuld an der Stärke der veganen Bewegung, denn er hat vergessen sich neu zu erfinden, präsenter zu sein und Attila Hildmann vor seinen Karren zu spannen. Jede Wette, eigentlich ist ihm egal wer seinen Porsche bezahlt.

Nun ist einiges nicht mehr so gut wie es vermeintlich mal in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie war und wir wissen alle, dass dort massive ethische und vielleicht auch gesundheitliche Probleme auf uns warten. Der Reiz des Neuen, des Extremen ist auch in der Ernährung spürbar und Attila hat gezeigt, wie es geht. Als ersten erwischen aber diese Gesindheits- und Nachhaltigkeitsprobleme den Veganer: Veganismus ist geplante Mangelernährung. Und zwar gleichsam im Kern ethisch und moralisch höchst aufgeladen. Wer keine tierischen Produkte, also nicht mal Käse oder Joghurt zu sich nimmt, hat keine Kälber getötet? Ist natürlich Käse, dann Vegetarier können nur überleben solange sie neben den Allesfresser existieren

Vegetarier brauchen Tiere genauso wie Allesfresser. Sie wollen lediglich das tote Fleisch nicht verzehren. Aber der Veganer? Er denkt weiter, er ist weiter? Doch sind die Veganer als Bewegung nicht vielleicht in sich sogar moralisch gefährlich? Wenn Sie nämlich einen hohen Konsum haben, der auf Kosten anderer Menschen geht? Wie rechtfertigen Veganer Ihren überproportional hohen Konsum an Obst und Gemüse, denn sie brauchen, um einen gesunden Lebensstil zu führen? Wie soll das nachhaltig sein? Da drängt sich doch die eigentliche Frage auf: Woher kommt er überhaupt, der Veganismus?

Entgegen vieler Vermutungen ist Veganismus keine traditionelle oder gar indische Lebensweise. Er ist auch keine spirituelle Erfindung aus dem Bereich des Yogas. Er ist eine britische Erfindung. Und das ging so:

Die vegane Bewegung ging Ende der 1944er Jahre los. Sie baute auf auf einem Trend auf, der keine 30 Jahre älter war, der Vegetarismus. Und der kam maßgeblich aus Indien. Und der britische Vegetarismus setzte tatsächlich auf der vegetarischen Küche Indiens auf. Die indische Küche hat eine enorme Vielfalt in die vegetarische Küche gebracht und da Indien Kronkolonie war, schwappte immer wieder was zurück gen England. Vielleicht ist die indische Küche nicht ohne Grund die beste vegetarische Küche der Welt, sie besitzt unendlich viele Varianten, interessante Gewürze, ist traditionell und somit weit entwickelt. Und allerlei Gurus und Heilsbringer, die schon die Beatles in Indien aufsuchten, brachten den überraschten Westlern bei, dass zur Reinheit der Seele auch das Vegetarische gehören müsse, denn die Kuh ist heilig (für die unteren Klassen). Das verfingen sich auch bei Christen, denn auch diese sollten nicht töten im Gegensatz zu Juden oder Muslimen, bei den Tieropfer viel wichtiger sind als bei den Christen. Der Ernährungsstil von Jesus Christus scheint eher der eines Pescateriers gewesen zu sein, wo Moses noch Kälber schlachten liess für mehr Milch und Fleisch. Der spirituell entleerte Westler mit angespannter psychische Konstitution glaubt das vielleicht schon mal eher als ein glücklicher Schinkenfreund aus dem katholischen Münsterland. Aber nur einige wenige Splittergruppen, die sich lustigerweise an dem kuriosen wie schrägen Pazifisten und Briten Donald Watson orientierten, machten eine Bewegung daraus.

Sie predigten den Frutarismus und dass, was Veganismus wurde: die totale Enthaltsamkeit von tierischen Produkten. Als Ablehnung nicht mal des Fleischkonsums ideologisch fundiert, sondern eher noch als Antithese zum Vegetarismus. Für den Veganer Watson ist nämlich der Vegetarier noch gefährlicher als der Fleischfresser. Die kuriose Begründung ist quasi, dass er ja nur als Parasit der Fleischhalter existiert und das gleiche Missbrauchssystem wie der Fleischfresser hat. Watson war durch den zweiten Weltkrieg entsetzt wie viele andere empfindsame Menschen über die tötende und kriegerische Natur des Menschen. Er sah die Vergewaltigung der Natur des Menschen durch ihn selbst, wie er dachte. Krieg ist furchtbar und Versagen der Zivilisation. Aber ist Krieg unmenschlich weil wider der Natur des Menschen? Oder ist nicht Gewalt sogar etwas natürliches und menschliches? Dieses System der Unnatürlichkeit, der Gewalt und Ausbeutung, fand Watson überall wieder: Dass der Mensch Tiere unterjocht, um von Ihnen zu profitieren, ist seine Abrechnung mit allen Herrschaftssystemen. Genauso wie er es mit Sklaven tat – es sei ein Missbrauch. Watson war somit einerseits Begründer einer streng disziplinierten Bewegung, andererseits absurderweise Anarchist:

“We can see quite plainly that our present civilisation is built on the exploitation of animals, just as past civilisations were built on the exploitation of slaves, and we believe the spiritual destiny of man is such that in time he will view with abhorrence the idea that men once fed on the products of animals’ bodies”

Was tierlieb klingt, hat kardinale Denkfehler Watsons offenbart. Der Mensch ist in sich selbst ist kein liebes Wesen, es ist nicht in seiner Natur pazifistisch zu sein. In entwickelter Kultur hat er zivilisierte Prozesse zur Lösung von Konflikten entwickelt, wenn ausreichend Nahrung vorhanden ist. Geht aber genau diese aus, oder die Sicherheit darüber, ist eben auch der Mensch ein Killer – der intelligenteste Killer auf dem Planeten. Und töten, dass muss jedem Menschen doch klar sein, ist kein Ausnahmezustand in der Natur. Selbst der Verzehr eines Blattes ist der Kreislauf des Lebens – eine Pflanze stirbt, sie wird durch Kochkunst transformiert und daraus wird Nahrung. Ein Tier stirbt, weitaus zahlreicher mit Sinnen und dem Meschen näher, wenn es verzehrt wird. Der Mensch wird selten verzehrt, stirbt aber auch – so ist der Kreislauf des Lebens und es ist nicht so lange her (sagen wir mal ca. 100.000 vor Christi Geburt), da wurde der Mensch noch vom Säbelzahntiger oder Mammut gerissen – nur als Herdentier begann er Kultur zu entwickeln (man denke an 2001 – Odyssee im Weltraum). Dann kam der Laptop, der Rest sind Details.

Zwangsläufig ist nach Beginn der Industrialisierung ein großer Entfremdungsprozess eingetreten – der Mensch ist sowohl spirituell als auch von der Natur her heute so stark entfremdet, dass er auch ihre Natur vergessen hat. Die Natur in Ihrer ursprünglichen Form ist wild, sie lässt ihn nicht aus Liebe leben, sondern weil er stärker ist als evolutionär angepasster wie sozialer Organismus. Und weil der Mensch eben erfolgreich mit anderen Menschen wie Tieren intelligent kooperiert. Ab und zu geht das System der Menschen schief – dann gibt es Kriege – große Konflikte, die dazu führen, dass ein paar Millionen Menschen ausgelöscht werden oder eine ganze Kultur. Schön, dass es in den letzten Jahren immer weniger große Kriege gab, sondern eher viele kleine Konflikte mit wie gesagt immer weniger Opfern. Das ist schön für die Menschen – aber für den Planeten wird es dadurch noch schwieriger, die Balance hinzukriegen.

Tiere werden nicht nur “ausgebeutet”, freundlicher gesagt, “genutzt”, sondern wir geben Ihnen auch etwas: Schutz und Raum zur Vermehrung. Etwas, dass in der Natur so in dieser Form nicht vorgesehen war. Gefressen und gefressen werden trifft auf Pflanze wie auch auf das “dumme” Bakterium zu. Freilebende Tiere waren stets von räuberischen Tieren bedroht. Der Mensch hat diese Kette unterbrochen, als er sesshaft wurde und die wilden Tiere kreuzte und nach seinen Vorstellungen formte, so dass sie ihm dienlich waren. Dass hat auch die Ernährung geändert, dass hat auch die Qualität der Lebensmittel gigantisch verbessert. Das wiederum half dem Gehirn und der Evolution des Menschen immens. Mit allen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und auch Langlebigkeit, auf unsere Fähigkeiten Werkzeuge zu erdenken und Technologien zu verbessern. Und Kultur zu schaffen. Die grössten Erfindungen der Hygiene, der Frische und der ausreichenden Verfügbarkeit von Lebensmitteln sind heute scheinbar in Frage gestellt, weil wir uns über Überfluss, Massentierhaltung, Verschwendung, Chemie- oder Gentechnik beklagen. Leider aber ist es auch soziologische Wahrheit, dass dies die Probleme der Reichen der Welt sind, nicht die Produkte der Armen. Und nur bei dieser reichen Schicht hat der Veganismus überhaupt eine Chance. Denn arme Menschen bspw. in Afrika, siehe VEGAN PROTEIN FUSION können sich Veganismus gar nicht leisten. Veganer haben sich tatsächlich zur Krone gemacht, weil sie neben den Fleischfans die größten Verbraucher von Ressourcen und Lebensmitteln auf diesem Planeten sind.

Die andere Frage aber ist: Warum löst der Vegetarismus diese Probleme nicht auch? Und wie lebt der Vegetarier ohne Fleischfresser, wenn Kühe nicht Kälber gebären? Er braucht die Milch, er braucht die Kuh, aber die Kuh braucht das Kalb um Milch zu bekommen. Ohne gelegentlichen Tod, ohne den Tod des eierlegenden Huhns, ohne den Tod der Ziege oder des Lamms gibt die Natur uns keine Milch. All diese Konflikte im ethischen und moralischen Sinne, meinetwegen auch religiös, lassen sich auch durch den Vegetarismus lösen, denn die eigene physiologische Natur des Menschen macht es notwendig, dies zu tun: Um zu überleben und unser grosses Gehirn zu füttern, müssen wir töten – Pflanzen & Tiere. Der Tod der anderen ist der einzige Ausweg, wenn wir uns nicht untereinander töten wollen. Oder degenieren. Krone der Schöpfung zu sein ist auch kein leichter Job. Aber die Natur will, dass der, der Leben nimmt, es daraus bekommt.

Das hält der Veganer, wenn er es ernst meint, wohl nicht aus – Watons Jünger erheben sich unwissentlich über die Schöpfung. Watson sagt ja nicht, dass Vegan etwa eine besondere Form des Vegetarismus sei. Es ist ein Kult, der den Vegetarismus beeenden sollte (siehe Namensfindung des Veganismus). Und somit steht am Ende des Veganismus wohl gar der Tod der anderen Menschen, wenn man logisch konkludiert. Hat Watson in seiner Abscheu vor Kriegen den Menschen dass gar gewünscht? Erst wenn wir weniger Menschen haben, weniger von denen die anders sind, so sind wir veganer rein und unter uns – so ist der Reichtum der Welt unserer? Er hat dass selbst erklärt, ein Widerspruch, den er niemals aufgelöst hat und stattdessen sich als Massstab für die Bewegung verallgemeinert hat.

Und siehe, wie profan, wie gemein, wie gefährlich auch der Kult des Veganers ist – das hätten die Hildmann Sympathisanten nie erahnt. Aber sowohl Attila wie der Veganismus ist keine Lösung, er ist er in seiner radikalen Form genauso wie die Paleo Diät mit rohem Fleisch ein Irrweg oder eine spleenige Nische für wenige “Privilegierte”. Und dafür brauchen sie gigantische Mengen der Schöpfung, die anderen Menschen so nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden können.

Und ein großer Denkfehler im veganen System ist, das wiederhole ich, ist dass die Natur uns all dass, was wir brauchen, in Form von Obst und Gemüse gibt. Denn wo wir bspw. nicht Bienen kultivieren, wo wir nicht Tiere einsetzen um Pflanzen zu schützen (wenn wir schon nicht Glyphosate nutzen dürfen), dort haben wir keine gute Ernten. Das Klima ist ja auch noch da, ohne gelegentliche Überproduktion und Lagerung sind Winter nicht zu überleben. Im Winter herrscht Krieg ums Überleben und somit verhungert uns am Ende als erstes der pazifistische Veganer. Er ist Pazifist, er wird sterben müssen ohne den Schutz derjenigen, die im Falle des Angriffs Mörder sein werden. Die Chancen aufs Überleben sind so gering – das liegt schon in der Kultur des Veganen begründet. Aber moralisch kann er scheinbar aktuell in unserem Überfluss siegen, denn er hat keine Tiere ausgenutzt, keine Menschen versklavt – aber er ist nicht rein, er hat anderen nur schlicht das Essen weggessen. Und das fällt uns, die wir alle im Überfluss leben, noch nicht auf…der grösste “Fresser” auf der Erden, das ist der Veganer. Und der Fleischfresser. Der Rest ist irgendwo dazwischen vielleicht…..

Nachtrag: Wäre die Menschheit planvoll, so müßte sie sich anschauen, was die ERde jedes Jahr bereitstellt und den menschen zubilligen, was sie jedes Jahr bekommen und essen dürfen – das wäre aber nichts anderes als Planwirtschaft und geht genauso auf Dauer in die Hose wie der freie Markt, der dazu führen würde, dass einige wenige sich auf Kosten der anderen ernähren. Die zukunft muss ein dritter Weg sein: ME WE! – Ich bin ein freies Individuum solange, wie mein Konsum nicht auf Kosten der Lebensrundlagen der anderen geht – ME – WE. Das ist meine Überzeugung. Und das ist total schwer zu erreichen…

Prost Mahlzeit!

P.S. Das Allerkrasseste wäre es natürlich, wenn der gesuchte Nachbar auch hybrider Konsument wäre. Sprich Fleischfresser und seine Shakes nur vegan macht – damit hätte er dann den ultimativ verschwenderischen Lifestyle in der modernen Welt praktiziert. Aktins, aber vegan unterstützt. Herr, hilf uns!

Leave a Comment